JAMES VINCENT MCMORROW - Post Tropical

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 157 / 2-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 6/10 | Label: Believe | Autor: SaS


In seiner Heimat Irland war James Vincent McMorrow mit seinem Debütalbum „Early In The Morning“ unheimlich erfolgreich und gilt dort als kommender Superstar. Hört man sich seinen zweiten Streich „Post Tropical“ an, verwundert das aus zwei Gründen: Erstens ist McMorrows Musik, obwohl eingängig und manchmal sogar gefällig, alles andere als kommerziell oder für eine möglichst große Zielgruppe geschneidert. Zweitens aber ist sie auch nicht unbedingt überzeugend, wenn man ein Freund sanfterer, melancholischer Indie-Töne ist. McMorrow sitzt also zwischen den Stühlen: Zwar klingt er wie ein jüngerer Bruder von Bon Iver – samt Kopfstimme und einem manchmal schwer an der Grenze des Erträglichen kratzenden Flehen als Gesang – und erzeugt so eine wohlig-traurige Grundstimmung. Dennoch gestaltet er seine Songs etwas zu oberflächlich, als fehle ihm noch das große konzeptionelle Denken seines mutmaßlichen Vorbilds Bon Iver. So bleibt „Post Tropical“ etwas Halbgares, bei dem man nicht so genau weiß, was einem der Künstler damit eigentlich vermitteln will.

Top-Track: The Lakes

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