FLYING COLORS - Second Nature

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Prog, Rock | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 164 / 10-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8.5/10 | Label: Music Theories | Autor: MB


Neben Transatlantic scheint sich Flying Colors als das beständigste aller Projekte des ehemaligen Dream-Theater- Drummers Mike Portnoy herauszukristallisieren. Doch Obacht: Das Wort „Projekt“ hört man in diesem Zusammenhang gar nicht gern. Alle fünf beteiligten Musiker pochen bei jeder Gelegenheit darauf, dass es sich bei Flying Colors um eine echte Band handelt. Wer die Supergroup, bestehend aus Saitenhexer Steve Morse (Deep Purple, Dixie Dregs), Keyboarder/Sänger Neal Morse (ex-Spock‘s-Beard, Transatlantic), Drum-Oktopus Portnoy, Bassist Dave LaRue (Dixie Dregs, Steve Morse Band) und Sangeswunder Casey McPherson (Alpha Rev) bereits hat live erleben können, wird diese Aussage sofort unterschreiben. Die Chemie scheint absolut zu stimmen, wozu sicherlich auch ihre geradezu triumphale Europa-Tour 2012 beigetragen hat. Für alle Beteiligten ist Flying Colors etwas Besonderes, das ist klar. Auf „Second Nature“ zeigt sich das Quintett nun als deutlich gereifte Einheit, weshalb man auch keinen externen Produzenten wie Peter Collins mehr benötigte. War das erstaunliche Debüt 2012 noch mehr ein Experiment, eine Sammlung von unterschiedlichsten Facetten und Klangfarben, so gewinnt man nun den Eindruck eines einheitlichen Bandsounds (inkl. Streicher und Gospelchor bei der Mega-Ballade „Peaceful Harbor“). Natürlich lassen alle fünf Mitglieder ihre typischen Trademarks einfließen. Doch das Resultat ist ein erfrischend unverbraucht klingender Mix aus Rock, Pop und einem erhöhten Proganteil, wobei der Überraschungseffekt des Debüts durch ein durchdachteres Songwriting wettgemacht wird. Beängstigend schöne Ohrwurm- Refrains und Melodien, herrliche Instrumental- Abfahrten und fantastische Harmoniegesänge machen „Second Nature“ zu einem ganz außergewöhnlichen Album, das mit „Open Your Eyes“ und „Cosmic Symphony“ gleich zwei tadellose Longtracks enthält.

Top-Track: Cosmic Symphony

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