RAY COOPER - Palace Of Tears

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Singer-Songwriter | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 164 / 10-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7.5/10 | Label: Westpark | Autor: WS


Als Bassist der englischen Folkrocker Oysterband hat er Geschichte geschrieben. 2012 verabschiedete er sich von ihr. Doch bereits mit seinem künstlerisch wertvollen Solodebütwerk „Tales Of Love, War & Death By Hanging“ (2010) gab er eine eindrucksvolle Visitenkarte seines Verständnisses von modernem Folk-Songwriting ab. Auch auf „Palace Of Tears“ gelingt ihm wieder das Kunststück, mit wenigen Instrumenten ein Maximum an Ausdruckskraft zu erzielen. Ebenfalls exzellent ist das Songwriting, das die ehrwürdige Tradition aufnimmt, Geschichtsbeflissenheit mit emotionalen Menschenschicksalen zu verbinden. Das Klavier- und Cellotrunkene „A Line In The Sand“ nimmt sich George W. Bushs Irak-Ölkrieg an. Das beschwingte „Mountainside“ ist eine wunderbare Ode an die Einsamkeit von Einsiedlern. Das orchestrale Titelstück erzählt auch von deutscher Geschichte: der DDR-Zeit vor der Wiedervereinigung. „Sleeping Giants“ ist ganz Schotten-Folk und „Destroying Angels“ handelt von einem weiblichen Geist, der Schwedens Wälder unsicher macht. Spannende Geschichten, vorgetragen in makellosem, konzertantem Folk.

Top-Track: Palace Of Tears

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