ALABAMA SHAKES - Boys & Girls

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Blues/Bluesrock, Other | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 139 / 4-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 8/10 | Label: Rough Trade | Autor: WK


Ein Riff, das aus der Mitte der Sechzigerjahre stammen könnte, dazu ein Groove wie bei CCR und eine Stimme, die sofort Assoziationen an Janis Joplin weckt. Die Alabama Shakes sind die neueste Sensation aus dem an musikalischen Überraschungen nicht gerade armen Athens, Georgia. Adele, Bon Iver und Jack White haben die Band bereits vor der Produktion ihres ersten Albums in den Olymp gepostet. Die junge Sängerin Brittany Howard ist ein Naturtalent, ihre Band glänzt als Team vollendeter Songwriter. Diese Mischung macht die Alabama Shakes besonders. Man glaubt, Songs wie „Hold On“ oder „Rise To The Sun“ seit Jahren zu kennen, das ganze Album wirkt wie ein einziges Déjà-vu. Und doch ist alles neu und aufregend. Der Sound der Alabama Shakes ist simpel gehaltener Retrosoul in Reinkultur. Doch ähnlich den Black Keys oder frühen Kings Of Leon wirkt ihre Musik nicht eine Sekunde lang antiquiert. Sie ist eher Ausdruck der Sehnsucht einer digital aufgewachsenen Jugend nach analogen Klangerfahrungen. Dass sie durchs Internet bekannt geworden ist, stört die Band dabei nicht im Geringsten. Im Gegenteil, die Bloggerkultur protestiert gegen sich selbst.

Top-Track: Rise To The Sun

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