ANNAMY - Woodpecker

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Folk/Folkrock, Psychedelic/Space Rock | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 151 / 6-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 7/10 | Label: Subliminal | Autor: WS


Die Schweden sind stark darin, typischen Feen-Folk mit berauschenden psychedelischen Zutaten aufzupeppen. In dieser Tradition steht auch das Debüt der schwedischen Sangeselfe Anna Myrsten alias AnnaMy. Würde sie allein, nur bewaffnet mit ihrer Klampfe, musizieren, käme sie möglicherweise mit einem luftigen Folksong wie „Snowflakes“ nahe an den ätherischen Folk einer Sandy Denny heran. Mitglieder der Psychedelic-Folker Dungen und The Amazing unterstützen sie jedoch, sodass „Care“, mit wummernder Hammondorgel ausgestattet, eher zu einem folky Doors-Song gerät. Der für die Siebziger typische Song „Stegen“ könnte auch von Judy Collins gesungen sein. Nur die überblasene Flöte erinnert an einen gewissen Derwisch aus der englischen Prog-Flotte. Das Titelstück fährt zunächst Geräusche-Zierrat wie aus einer Spukhöhle auf, bevor wieder die elfische Sangeslust das Zepter übernimmt. „Dig My Grave“ huldigt stilistisch eindeutig der frühen Joni Mitchell. Zum Ende hin entschwebt man beim letzten Stück sanft auf Slide-Gitarren und natürlich wieder Engelsstimmen. Für Folkies ein hübsches, kurzweiliges Album.

Top-Track: Stegen

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