THE ANTLERS - Familiars

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie, Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 161 / 6-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Transgressive | Autor: SaS


Ein Album der amerikanischen Band The Antlers sollte eigentlich mit einem Warn-Sticker ausgeliefert werden, auf dem eindringlich darauf hingewiesen wird, dass man sich vollständig auf die vorliegende Musik einzulassen habe. Ansonsten könne man die bewusst inszenierte Monotonie von Peter Silberman und seinen Mitstreitern tatsächlich für Langeweile halten. Allerdings beherbergt auch die dritte und bisher beste Platte der Antlers so viele Geheimnisse, dass alles andere als eine Hingabe an diese ruhige, gleichmäßig vor sich hin fließende Musik ohnehin ein Verbrechen wäre. Vorbei ist es mit den Ansätzen von Hysterie, die das monumentale Debüt „Hospice“ noch in nahe Verwandtschaft zu Arcade Fire gesetzt hatten. Hier ist Minimalismus Trumpf: Jeder Songtitel besteht nur aus einem Wort, das dominierende Instrument ist tatsächlich die Trompete und die gewohnt brillanten Texte von Peter Silberman fressen sich nur langsam ins Bewusstsein, wenn man sich denn auf sie einlässt. Das ist beileibe keine leichte Kost, aber eine der subtilsten, intelligentesten Platten des Jahres bislang.

Top-Track: Parade

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