BOB MOULD - Beauty & Ruin

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Garage | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 161 / 6-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Merge | Autor: WK


Seit der Auflösung von Hüsker Dü hat Gitarrist Bob Mould immer weiter Platten gemacht, erst solo, dann mit seinem kommerziell wohl erfolgreichsten Unternehmen Sugar und seit zwei Jahrzehnten wieder allein. Aber nie zuvor ist er der Ästhetik von Hüsker Dü so nah gekommen wie auf seiner neuen CD. Schon der Titel klingt wie jener Grundwiderspruch, an dem HüDü letztendlich gescheitert sind: das Schöne im Hässlichen und das Hässliche im Schönen in eine Balance zu bringen, die trotzdem noch provokant und beißend bleibt. Moulds Gitarre knarzt wieder wie in den Achtzigern, und das selbst in den akustischen Balladen. Ein alter Querkopf kehrt zum Punk zurück. Aber nicht nur das. Ähnlich den Pixies beschwört er auf „Beauty & Ruin“ die guten, alten Tage des College Rock, in denen es auf Handgemachtes ankam, das man lautstark, aber ohne Firlefanz in die Gehörgänge hämmerte. Bob Mould 2014 wirkt so frisch und spielwütig wie seit vielen Jahren nicht mehr. Das liegt nicht zuletzt an der Qualität seines Songwritings. Hier steht uns jemand gegenüber, der mit Mitte fünfzig noch mal über Start geht.

Top-Track: Let The Beauty Be

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