CHICKENCAGE EXPERIENCE - Kamasutra Blackbelt

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Psychedelic/Space Rock, Artpop/Pop, Krautrock | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 160 / 5-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Nasoni | Autor: WS


Dadaistischer Witz scheint dieses Musikerkollektiv (die Sängerinnen H. M. Fishli und Michaela Flame mit Musikern von Polytoxicomane Philharmonie) anzuspornen. Nicht nur, dass es niemals einen Schwarzen Gürtel im Liebessport Kamasutra gegeben hat, die fünf Musiker und Sängerinnen träumen auch noch davon, „das Eigelb über den Burggraben des Mainstreams gegen die Tempelwände des Pop zu schmeißen“ (so der Werbespruch der Band). „Mayday Sister Mayday“ klingt nach hippiesk-versponnenem Fusion, wie ihn Alice Coltrane 1974 mal mit Carlos Santana („Illuminations“) gemacht hat. Viel anarchistischer Esprit lässt sich hier ausmachen. Unterstützt wird die Band von Blas- und Streichinstrumenten des Apocryphal Special School Orchestra, so dass in „Werküken“ auch orientalischer Wind bläst. Das einfach gehaltene „Shaken Not Stirred“ genügt dem auf dem Cover abgedruckten Anspruch an „Psychedelic Pop Tunes From The Vault“. Auch die Longtracks sind zwar gesangsorientiert, aber doch extrem krautig. Das reicht von klassischen Fusion-Ansätzen („Still Flaky But Free“) bis hin zu orgiastischen Canterbury-Schleifen („Whitewash“). Echt abgedreht.

Top-Track: Thousand Miles

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