JOHNNY MARR - The Messenger

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 150 / 5-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 5/10 | Label: Warner | Autor: SaS


Im Gegensatz zum Ex-Kollegen Morrissey ist Johnny Marr, musikalischer Mastermind bei den legendären The Smiths, in den letzten 25 Jahren ziemlich unerkannt durch die Popwelt gehuscht. Zahlreiche meist hochklassige Kollaborationen, unter anderem seine zeitweilige Mitwirkung bei Modest Mouse oder The The, stehen auf der Habenseite. Doch tatsächlich ist „The Messenger“ sein erstes Soloalbum. Warum sich der Gitarrist so lange eher als Sidekick denn als Frontmann begriff, leuchtet jedoch nach dem Hören des Albums ein: Marr ist einfach kein Sänger, kein Performer. Und auch sein Songwriting ist auf einen genialen Texter und Melodienerfinder wie Morrissey offenbar angewiesen. Zu stromlinienförmig und nichtssagend dümpeln seine zwölf Songs vor sich hin, zu wenig Eigenes liefert Marr mit ihnen. Außer natürlich seiner Fähigkeit, der Gitarre Klänge zu entlocken, die seltsam gewöhnlich klingen und gerade deswegen so brillant sind: Er versteht es immer noch, einen Song in Wohlklang zu betten und den Hörer in Sicherheit zu wiegen. Wenn dann aber der lyrische Frontalangriff eines Morrissey nicht kommt, dann fehlt was.

Top-Track: The Messenger

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