MATT ELLIOT - Only Myocardial Infarction Can Break Your Heart

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Folk/Folkrock | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 157 / 2-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Ici d’ailleurs | Autor: SaS


Einem Prog-Song achtzehn Minuten lang zu lauschen, ist das eine: viele Tempowechsel, mehrere Teile, die sich auf komplexe Weise zusammenfügen. Dieselbe Zeit mit einem Folksong zu verbringen, der nur von Gesang und akustischer Gitarre getragen wird, ist das andere. Roy Harper hat so was in den Siebzigern gemacht, vor ein paar Jahren der Texaner Josh T. Pearson auf der Suche nach spiritueller Erlösung. Und jetzt Matt Elliot, der im Opener „The Right To Cry“ über eben diesen Zeitraum seinen Emotionen freien Lauf lässt. Und man ist trotz der Länge und der relativen Eintönigkeit der Komposition gefangen in Elliots romantischem Universum. Und er macht hier nicht Schluss: „I Would Have Woken You With This Song“, ein Instrumental, das Elliott nur von einem Cello begleitet auf der akustischen spielt, erreicht ebenfalls fast die Zehnminuten-Grenze. Intensiver, schmerzvoller kann Musik kaum klingen, auch wenn Elliots Gesang hinter seinem Gitarrenspiel zurückbleibt. Gerade in der Tatsache, dass die Kompositionen viel mehr Raum zum Atmen haben, als ihnen guttut, liegt der Schlüssel zu diesem Werk. Eine wunderbare Art, das Jahr musikalisch einzuläuten.

Top-Track: The Right To Cry

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