THE NEW BASEMENT TAPES - Lost On The River: The New Basement Tapes

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Folk/Folkrock | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 166 / 12-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Harvest | Autor: SaS


Dass dieser Tage die kompletten Sessions erscheinen, die Bob Dylan und The Band 1967 im Keller von Big Pink aufnahmen, ist eine Sensation. Dass aber Dylan offensichtlich auch noch ein paar unvertonte Texte aus jener Zeit ausgegraben hat und diese Produzent T-Bone Burnett überließ, ist mehr als nur eine interessante Fußnote. Burnett trommelte nämlich eine Handvoll Musiker zusammen, die Musik zu den Dylan-Originalen schreiben sollten: Elvis Costello, Marcus Mumford, Taylor Goldsmith, Jim James und Rhiannon Giddens haben den Job übernommen und spielten die Songs gemeinsam mit ein paar weiteren Musikern ein (u. a. Haim und der großartige Larkin Poe). Das Ergebnis ist äußerst heterogen, was den Songs allerdings sehr guttut. James’ rockiger Zugang konkurriert mit Costellos bisweilen übertriebener Schnoddrigkeit. Mumford stellt sein geniales Gespür für Melodie und Dramatik in den Mittelpunkt. Giddens glänzt mit einer wunderbaren Gesangsleistung und Goldsmith entpuppt sich als Meister der melancholischen Americana. Die wahre Leistung ist aber, dass die Dylan-Texte mit den neuen Songs so prächtig harmonieren. Ein würdiges Kompendium.

Top-Track: Liberty Street

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