PAUL WELLER - Sonik Kicks

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Rock | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 139 / 4-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 7/10 | Label: Island | Autor: UR


Wie kaum ein anderer Rockpionier versteht Paul Weller es, Selbstreferenz mit kühner Neuerfindung zu verkuppeln. Das klang besonders experimentierlaunig auf dem Album „22 Dreams“ von 2008. Auf „Sonik Kicks“ bleibt Weller seinem klangspielerischen Kurs treu: Dafür steht etwa der Aufmacher „Green“ mit seinem elektronischen Puls und wie aus fremden Sphären einfliegendem, durchaus obskurem „Spoken Word“-Textstrom. „Kling I Klang“ trägt seine Krautrock-Hommage später gleich im Songtitel - mit Wortreferenz an das Düsseldorfer Kraftwerk-Studio. Über eine Neokraut-Stilübung geht „Sonik Kicks“ aber klar hinaus. Bei aller Begeisterung für Spacerock-Effekte, Wah- Wah oder psychedelicgefärbte Orgeleinsätze betont Weller seine Kerndisziplin: gitarrenbetonte Songs mit konzisen Melodien, in denen sich die eigenen Inkarnationen spiegeln, ob The Jam oder The Style Council. „Study In Blue“ knüpft schließlich ans zeitlos entspannte Balladenfach an. Der seelenvolle Lovesong mit Ehefrau Hannah als zweiter Stimme zählt zu den stärksten Momenten eines Albums, das gekonnt zwei Weller-Charakteristika zusammenführt: drängende Spielernatur neben ruhiger Selbstgewissheit.

Top-Track: Study in Blue

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