RUINS - Alone

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Avantgarde | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 139 / 4-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 8/10 | Label: Skin Graft | Autor: DC


Der Kuriositäten-Award geht diesen Monat nach Japan. Was Kunsttrommler Tatsuya Yoshida auf seinem neuesten Werk abliefert, ist eine der überschnappendsten Produktionen des noch jungen Jahres. Hat der Avantgarde-Fan, der glaubt, bereits alles gehört zu haben, schon mal zu Zeuhl-Punk gegriffen? Für große Erklärungen fehlt der Platz, aber wer auf hyperkreative/hyperaktive Japaner (und Franzosen) mit absoluter Hingabe zur Musik steht, sollte hier aufhorchen. Kobaïanisch, die eigens fürs Genre erfundene Kunstsprache, gibt es gratis dazu. „Die Musik der allumfassenden Macht“ ist für Worte einfach nicht geschaffen. Sie ist so etwas wie Free Jazz mit für Sterbliche nahezu unverständlichen Rhythmen. Tatsuya Yhoshida zeichnet für Bass, Gesang, Gitarre, Keyboards und Schlagzeug verantwortlich. „Alone“ klingt, als ob er alle Musikstile der Welt auf 53 Minuten komprimiert und gut durchgeschüttelt hätte. Ziemlich krank. Man wird staunen. Das Prog-/Hardrock-Medley am Ende sprengt dann auch wirklich alle Grenzen.

Top-Track: EQUESSPALDHO

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