SOAP & SKIN - Narrow

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 138 / 3-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 7/10 | Label: Solfo | Autor: SaS


Was für ein Aufruhr war das, als die 19-jährige, extrem schüchterne Österreicherin mit dem albernen Pseudonym ein Debütalbum veröffentlichte, wie man es in dieser Form noch nicht gehört hatte. „Lovetune For Vacuum“ war gespenstisch, herausfordernd und geheimnisvoll, auch wenn nicht ganz so überragend, wie viele Kritiker einen glauben machen wollten. Nun folgt, fast drei Jahre später, mit „Narrow“ der zweite Streich, auch wenn es sich eher um eine EP handelt. Acht Songs, darunter eine gelungene, düstere Coverversion des Desireless-Pop-Hits „Voyage Voyage“ von 1986, vor allem aber der erste auf Deutsch eingesungene Song, „Vater“. Dieser eröffnet den Liederzyklus und ist in seiner Intimität und Dunkelheit kaum noch zu ertragen: Anja Plaschg besingt zu Moll-Tönen aus ihrem Klavier mit brutal offenen Worten den Tod ihres Vaters. Ein eindringlicher, nur schwer verdaulicher Einstieg, der jedoch mehr verspricht, als der Rest von „Narrow“ halten kann. Die verbleibenden sechs Tracks fallen aufgrund ihrer manchmal etwas halbgar wirkenden Mischung aus Piano-Avantgarde und Elektropop etwas ab. Trotzdem alles in allem ein mitreißendes Klangerlebnis, das eine konsequente Weiterentwicklung markiert.

Top-Track: Vater

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