ST. VINCENT - St. Vincent

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 159 / 4-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7/10 | Label: Caroline | Autor: SaS


Nach „Love This Giant“, ihrem etwas missglückten Ausflug in die Welt des artifiziellen Kunstpop mit Ex-Talking-Heads-Vordenker David Byrne, taucht Annie Clark alias St. Vincent nun mit ihrem vierten Album wieder auf. Zwar hat das Byrne-Experiment Spuren hinterlassen, doch ist sie schlau genug, das Beste aus der Kooperation herauszuziehen und für ihre Zwecke zu nutzen. So schließt das neue Album einerseits durchaus an den Vorgänger „Strange Mercy“ an, doch ist das Ätherische so gut wie verschwunden. Es dominiert stattdessen ein sich ständig ändernder, äußerst nervös klingender Rhythmusteppich, über den Mrs. Clark ihre extravaganten Ideen ausbreitet. Das klingt mal extrovertiert wie in dem Opener „Rattlesnake“, mal eher in sich gekehrt wie in dem mitreißend melancholischen „Prince Johnny“. Wenn die Gäule mit ihr durchgehen wie im hysterischen „Huey Newton“, wünscht man sich ein wenig mehr Ruhe und Introspektion. Doch wenn sie einen Gang zurückschaltet, ist es gerade die Kombination aus gnadenlosem Rhythmus und zerbrechlicher Melodik, die den besonderen Reiz dieses Albums ausmacht.

Top-Track: Prince Johnny

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