TARJA - Colours In The Dark

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Metal | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 153 / 9-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 6/10 | Label: Ear | Autor: ML


Nachts sind alle Katzen grau, so könnte man „Colours In The Dark“ frei übersetzen. Doch wer die finnische Sopranistin Tarja Turunen von Nightwish oder ihren Vorgängeralben „My Winterstorm“ (2007) und „What Lies Beneath“ (2010) kennt, der weiß, dass sie durchaus für Lichtblicke im düster angelegten Metal sorgt. Der stärkste Moment kommt gleich zu Beginn: Das an Maurice Ravels „Bolero“ angelehnte „Victim Of Ritual“ liefert alles, was man von Tarja im positiven Sinn erwartet: Mystische, symphonische Klänge und Soprangesang, der schon mal an Toyah Wilcox oder Kate Bush erinnert, treffen auf brettharte Metal-Riffs. Für fast sechs Minuten ist man geneigt, die Höchstnote zu zücken, und hält sie auch noch nach dem zweiten Stück, dem eher eingängigen „500 Letters“ für möglich. Doch dann kommen die acht restlichen Tracks, bei denen kaum noch Spannung entsteht. Da mögen die Riffs noch so clever platziert sein oder die Orchester und Chöre sich noch so machtvoll Raum verschaffen; Tarja hat ihr Pulver nach den beiden ersten Tracks definitiv verschossen und rettet sich dann mit Plattitüden über die Runden.

Top-Track: Victim Of Ritual

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