THRESHOLD - For The Journey

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Progmetal | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 163 / 9-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Nuclear Blast | Autor: ML


Die Süd-Engländer gehören zu den großen Konsensbands im Spannungsfeld von Progmetal und „Thinking Man’s Hardrock“, weil sie stets eine verlässliche Größe darstellen. Keines ihrer bisherigen neun Studioalben fällt in die Kategorie „Enttäuschung“. Auf ihrem Werk Nummer zehn, „For The Journey“ geht die Reise ohne gravierende Kurskorrekturen, aber mit reichlich überzeugendem Songmaterial weiter. Der Opener „Watchtower On The Moon“, der auch auf beiliegender eclipsed-Sampler-CD zu hören ist, bringt einen mit Wucht und tollem melodischem Mittelteil ins Album. Headspace-Sänger Damian Wilson, der nach 1992/93 und 1996/98 ab 2007 zum dritten Mal den Threshold-Frontmann gibt, hat mit seiner hohen und einschmeichelnden Stimme am Gelingen der gesamten CD großen Anteil. Dass er nach dem Ausscheiden des inzwischen verstorbenen Andrew ‚Mac‘ McDermott zurückkehrte, war die richtige Entscheidung. Die zweite Studioplatte seitdem wurde von Keyboarder Richard West und dem einzig verbliebenen Gründungsmitglied, Gitarrist Karl Groom produziert. Beide sind seit Jahren die musikalisch Hauptverantwortlichen und wissen genau, welchen Sound die Band benötigt. Manchmal übertreffen sie sich selbst: Mit „The Box“ ist dem Sextett ein zwölfminütiges Prog-Highlight gelungen. Hier gehen die ansonsten so gradlinigen Threshold doch tatsächlich mal interessante Nebenpfade. Als hätten sich IQ, Dream Theater und Queensrÿche auf einen gemeinsamen Longtrack geeinigt. Von der puren Emotionalität her kommt auch „Lost In Your Memory“ in diese Gefilde, ist allerdings einfacher gestrickt. Ein einziges Mal schwächelt die Band auf ihrem besten Werk seit „Critical Mass“ (2002): „Siren Sky“ plätschert zum Abschluss eher so dahin. Somit wird dieses Album nicht so grandios beendet, wie es begonnen hat.

Top-Track: The Box

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