TINDERSTICKS - The Something Rain

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 138 / 3-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 7/10 | Label: City Slang | Autor: SaS


Wenn ein Album anfängt wie „The Something Rain“, kann sich der Hörer nicht entziehen: „Chocolate“ ist ein fast zehnminütiges gesprochenes Kammerspiel, in dem es um Liebe, Leidenschaft, Verlangen und heiße Schokolade geht. Und um ein böses Erwachen am Ende. Dazu musiziert die Band wie in ihren besessenen Anfangstagen: wild, melancholisch, verzweifelt. Bringt uns dieser epochale Einstieg – endlich – ein Album, das es mit den frühen Meisterwerken der Band aufnehmen kann? Leider nicht. Was folgt, ist guter Tindersticks-Stoff, doch mitnichten eine Rückbesinnung auf den Kammerpop der epochalen ersten beiden Platten. Das getriebene „Frozen“ kommt dem liebestrunkenen Wahnsinn des Debüts noch am nächsten. Doch vor allem der billige Drumcomputer in der sonst brillanten Vorab-Single „Medicine“ zeigt, dass es dem Trio um Stuart A. Staples genau an dem hapert, was es früher auszeichnete: Stilempfinden. Damit hier kein falscher Eindruck entsteht: „The Something Rain“ ist ein gelungenes Release. Doch traut man dieser Band eigentlich noch immer Epochales zu. Womöglich zu Unrecht?

Top-Track: Chocolate

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