TOM SLATTER - Three Rows Of Teeth

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artrock | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 151 / 6-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 7/10 | Label: Eigenvertrieb | Autor: AS


Mit seinem dritten Album, das er komplett selbst eingespielt hat, serviert uns der Londoner Tom Slatter einen Kessel Buntes in Sachen verschrobener Prog, der noch verschrobenere Geschichten erzählt. Da treffen Airships auf fliegende Monster mit riesigen Zähnen (Titeltrack), da gibt es Menschen, die sich mit Ersatzteilen zu Cyborgs machen („Self Made Man“), seltsame Motoren und dergleichen mehr. Shortstory-Autor Ray Bradbury wäre stolz auf diese Libretti. Ja, Libretti. Denn Slatters Musik hat durchaus was von einer Rockoper. Glücklicherweise kommt er dabei ganz ohne Pathos und Schwülstigkeit aus. An die Stelle setzt er dadaistische Momente („Dance, Dance, Dance“), Elemente der Zigeunermusik („Mother’s Been Talking To Ghosts Again“), Kirmesflair (s. Top-Track) – und jede Menge Prog-Ingredienzien, schräge Takte inbegriffen. Das Tempo der Stil- und Stimmungswechsel erinnert an Mike Keneally, wirkt aber lange nicht so aufwühlend und nervös wie dessen Musik. Auch an aberwitzige nordische Formationen wie Gösta Berlings Saga fühlt man sich erinnert. Und in ruhigeren Phasen könnte Slatter auch einfach nur ein bekiffter Songwriter sein. Spannend.

Top-Track: The Engine That Played Through Their Honeymoon

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