VIBRAVOID - Gravity Zero

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Psychedelic/Space Rock | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 139 / 4-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 8/10 | Label: Sulatron | Autor: BSV


„Travelling Without Moving“, mit 100 Sekunden der kürzeste Track auf dem neuen Vibravoid- Werk, ist die Maxime, unter der die Düsseldorfer Psychedeliker ihr sechstes Studioalbum gestellt zu haben scheinen. Man muss sich nicht bewegen, um in andere Sphären oder Dimensionen vorzudringen. Die psychedelische Vorstellungskraft reicht dazu aus. Selbstverständlich, dass dabei die Schwerkraft nicht mehr gilt. Und „Gravity Zero“ ist der ideale Soundtrack für diese Reise. Vibravoid sind seit einigen Jahren auf der kreativen Überholspur. Ihr letztes, fast schon sensationell gutes Album „Minddrugs“ liegt keine zwölf Monate zurück – von diversen Livemitschnitten ganz zu schweigen. Und schon legen die Mannen um Sänger/Gitarrist/Vor- und Querdenker Christian Koch nach. Aber sie legen nicht einen oben drauf, denn „Gravity Zero“ bestätigt zwar die außergewöhnliche Qualitätsstufe, die Vibravoid erreicht haben, es kann aber seinem Vorgänger nicht ganz das Wasser reichen. Es fehlt allerdings nicht viel. Der 13-minütige Opener „Gravitation Zero“ ist famos, ein Psych-Trip par excellence. Die kürzeren Garage-Psych- Rocker wie „No Silver Bird“ (ein Cover von The Hooterville Trolley) oder „Get Out Of Here“ reichen nicht an frühere Glanztaten wie „Doris Delay“ heran. Vibravoid sind auf diesem Album dann am stärksten, wenn sie auf ungewöhnliche Sounds setzen: von Theremin, Stylophone oder Sitar – etwa im gespenstischen H.-P.-Lovecraft-Cover „The White Ship“. Und Vibravoid überraschen: Das elektronisch angehauchte „La Vie En Düsseldorf“ ist durchaus als Huldigung an die Düsseldorfer Ikonen Kraftwerk und Neu! zu verstehen. Das abschließende „Radiation Zero“ ist dann zehn Minuten entrückter, hochprozentiger Psychedelic.

Top-Track: Gravitation Zero

Zurück zur Übersicht