WHITE HILLS - So You Are… So You’ll Be

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Psychedelic/Space Rock | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 153 / 9-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 8/10 | Label: Thrill Jockey | Autor: BSV


„Fuck you, wir sind hier. Wir rocken. Dafür leben wir.“ Das ist nach eigenem Bekunden die Message, die White Hills mit ihrem neuen Album aussenden. Das ist die Quintessenz, die White Hills aus dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest ziehen. Und nach eigenem Bekunden spielen White Hills einen „fuzzed out motorik spacerock“. Und was ist mit dem ganzen Rest, der sich auf „So You Are… So You’ll Be“ befindet? Klar, über all den stoischen Rhythmen, den teils verzerrten Riffs und den ätherischen Sounds schwebt der Geist von Hawkwind, doch das New Yorker Trio hat noch ganz andere Schulen durchlaufen: In „In Your Room“ und dem Titeltrack blitzt der Noiserock durch, der in den frühen Achtzigerjahren in New York erfunden wurde und an Swans oder The Fall denken lässt. Anders kommt „The Internal Monologue“ daher – eine einzige elektronische Klangwolke, in der sich Soundschicht auf Soundschicht türmt und langsam dröhnt. Auch in Fernost haben White Hills ihre Inspirationen gefunden: „Forever In Space (Enlightened)“ ist ein wildes, schrilles Psychedelic-Inferno voller jaulender Gitarren in Highspeed, also ganz der Stil der Japaner von Acid Mothers Temple. „So You Are… So You’ll Be“ ist auch schon das siebte Album der Band; sie hat also genug Erfahrung und Können, um souverän durch all diese Stile zu kreuzen. Knapp 44 Minuten dauert diese interstellare Kreuzfahrt, die einige Male kurze Zwischenstopps in digitalen Spielwelten einlegt. Dem Fluss der Tracks schadet dies nicht unbedingt. Denn das Ziel der Reise lohnt sich: Das abschließende „MIST (Winter)“ – durchaus angebracht bei der hiesigen Großwetterlage in der ersten Jahreshälfte – ist NEU!-artig. Welch eine gelungene Hommage an die Düsseldorfer Krautrockheroen!

Top-Track: MIST (Winter)

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