YANN TIERSEN - ∞

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 161 / 6-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7.5/10 | Label: Mute | Autor: CA


Die Unendlichkeit, wie soll man sie ergründen oder gar verstehen? Yann Tiersen hat jedenfalls gute Chancen, zur vordersten Riege der Musiker zu gehören, denen das irgendwie gelingt. Tiersen, der schon immer gut für opulente Still- oder Lautleben war – man denke nur an den Soundtrack zu „Die fabelhafte Welt der Amélie“ oder an seine letzten Alben „Dust Lane“ und „Skyline“, auch Scores, aber für Filme, die bisher noch nicht inszeniert wurden–, startet mit „Infinity“ seinen gar nicht mal so ausweglosen Versuch, die Unendlichkeit in Musik zu fassen. So kollidieren hier einmal mehr sämtliche Stile und musikalischen Strömungen, die es dem Musiker seit jeher angetan haben: Klassik, Art- und Postrock sowie Ambient. Dabei hört man dem Album immer wieder ganz deutlich an, dass es auf Island erdacht und in Form gebracht wurde. Mit Sigur Rósschem Wohlklingklang, großflächiger Grandezza und sich auftürmenden Soundkathedralen sowie mit nordischen Textpassagen sucht der französische Komponist und Multiinstrumentalist die Unendlichkeit ganz weit oben auf dem Globus, hoch im Norden, an der Grenze zum Walhalla.

Top-Track: Ar Maen Bihan

Zurück zur Übersicht