50 JAHRE WOODSTOCK - Die Ausstellung

19. Juni 2019

Woodstock Elliot Landy

50 JAHRE WOODSTOCK - Die Ausstellung

Nur wenige singuläre Musikevents haben eine ganze Generation geprägt und über viele Jahrzehnte hinaus wie ein Leuchtfeuer gewirkt. Das Festival auf unscheinbaren Weidefeldern eines Milchbauern in Bethel, 70 Kilometer vom namensgebenden Woodstock entfernt, gehört definitiv dazu. Der Film ist Kult. Die große Wanderausstellung „Elliott Landy Woodstock Vision. 50 Years Woodstock. The Exhibition“ berichtet nun noch einmal von den magischen Tagen im August ‘69, als der Hippiespirit auf seinem Zenit war.

Ob es 2019 eine Woodstock-Neuauflage geben wird, ist plötzlich wieder offen. Sponsoren sind abgesprungen und haben so die Planungen über den Haufen geschmissen. „Woodstock Music & Art Fair presents An Aquarius Exhibition – 3 Days Of Peace & Music“, so der volle Name des legendären Festivals, das vom 15. bis 18. August 1969 stattfand, symbolisierte den Geist von Love & Peace wie kein anderes Ereignis. Dabei war die US-Gesellschaft jener Tage tief gespalten. Das Land befand sich im Krieg in Südostasien. Zuhause hatten die tödlichen Attentate auf John F. Kennedy, Malcolm X und Martin Luther King das soziale Klima vergiftet. Die Gegenkultur formierte sich auch und gerade in Woodstock mit seiner geschätzten halben Million Besucher. Drei (tatsächlich vier) Tage, in denen mit Rockgrößen wie Jimi Hendrix, Janis Joplin, The Who, Jefferson Airplane oder Crosby, Stills, Nash & Young das Gemeinschaftsgefühl gegen Krieg und für Musik, Frieden und freie Liebe gestärkt werden sollte. Offizieller Fotograf in Woodstock war der 1942 geborene Elliott Landy. Seine ikonischen Bilder von Joplin oder Joe Cocker auf der Bühne in Woodstock, aber auch berühmte Cover von LPs wie „Music From Big Pink“ (The Band) oder „Nashville Skyline“ (Bob Dylan) haben den Zeitgeist eingefangen.

Die jetzt zum 50-jährigen Jubiläum konzipierte Ausstellung mit Landys Bildern wird nicht in den USA, dafür an speziellen Orten in Europa – in den Niederlanden in Emmen (29.6.-2.9.), in Italien in Rom (11.7.-7.9.) und Bari (13.9.-17.11.) sowie in Deutschland in Papenburg (29.6.-2.9.), Karlsruhe (8.8.-15.9.) und Nürnberg (16.8.-30.9.) (in Planung: Amsterdam, Berlin, Luxemburg) – zu sehen sein, dabei jedes Mal in etwas anderer Gestalt. Die Schau lebt ganz von Landys Aufnahmen, von seinen künstlerischen Visionen. Vorgestellt wird die Ausstellung auf einer heimeligen Presskonferenz im „House of Glock’n’Roll“ in Nürnberg, bei der sowohl Landy als auch die Ausstellungsmacher, die Brüder Michael und Markus Steffen, anwesend sind. Landy sieht hier seine Vorstellung von Woodstock als kulturellem wie spirituellem Ereignis verwirklicht, so wie er sie zuvor in seinem Buch „Woodstock Vision. The Spirit Of A Generation“ (2009) dargestellt hat: „Wir haben alle Sektionen meines Buchs in die Ausstellung integriert. Also nicht bloß das Festival, sondern auch Friedensdemos und Prominente, um den Zeitgeist im Ganzen einzufangen. Woodstock kam ja nicht aus dem Nichts, sondern war bereits das Resultat eines gesellschaftlichen Aufbruchs.“

INFOS: woodstock-exhibition.com

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