ACE OF CUPS - Altweibersommer der Liebe

26. November 2018

Ace Of Cups

ACE OF CUPS - Altweibersommer der Liebe

Ende der Sechzigerjahre, während des Summer of Love, machten Ace Of Cups, 1967 in San Francisco gegründet und mit den Grateful Dead befreundet, als erste reine Frauenrockband Furore mit einem außergewöhnlichen Stilmix, der sogar Jimi Hendrix begeisterte. Ihr Debütalbum aber ist gerade erst, nach über einem halben Jahrhundert, erschienen. Eine zweite Studioarbeit wird 2019 folgen, wie ihre Gitarristin Denise Kaufman gegenüber eclipsed ankündigte.

Vier der fünf Originalmitglieder standen auf der Bühne, als die Gruppe 2011 bei der Party zum 75. Geburtstag von Wavy Gravy, dem Kultclown und -hippie bei Konzerten von Grateful Dead, erstmals wieder vor Publikum auftrat. Und im Gegensatz zu den Sixties war bei dieser Gelegenheit mit George Wallace ein Labelmanager vor Ort, der ein offenes Ohr für die Musik der Frauen hatte, die mittlerweile das achte Lebensjahrzehnt erreicht haben. Ursprünglich war der Gründer von High Moon Records gekommen, um mit der Gruppe über die Veröffentlichung alter Konzertaufnahmen zu reden. Nach ihrem Auftritt bot er ihnen gleich an, was ihnen in den Sechzigern verwehrt blieb: ihr erstes Studioalbum. Gitarristin Denise Kaufman blickt zurück: „Die Plattenlabels waren damals interessiert an den Bands aus San Francisco, aus New York und L.A., aber wir waren da irgendwie Außenseiter. Wir probierten unterschiedliche Stile aus, wir schrieben unsere eigenen Lieder, beim Leadgesang wechselten wir uns ab, wir spielten auch noch die Instrumente selbst. Das waren die Manager bei den Plattenfirmen nicht gewohnt. Sie suchten eher Gruppen mit vier Jungs wie die Beatles, die von den Mädchen angehimmelt wurden. Oder sie waren auf Formationen mit einem Frontmann oder einer Frontfrau aus. Damit konnten und wollten wir nicht dienen.“

Hinzukam, dass die fünf Frauen keine großen US-Touren unternahmen, sondern überwiegend in San Francisco und Umgebung auftraten. „Wir waren zum Beispiel mit Jefferson Airplane in Kanada unterwegs, spielten aber sonst eher lokal.“ Auch deshalb, weil es zunehmend schwieriger wurde, Familien und Konzerte unter einen Hut zu bringen. Außerdem „fehlte uns die finanzielle Unterstützung, um eine eigene Tour auf die Beine zu stellen“. Und das, obwohl sie bei Studioaufnahmen von Jefferson Airplane, Quicksilver Messenger Service und Nick Gravenites den Backgroundgesang geliefert hatten.

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