Nach acht Jahren veröffentlichen die Fates-Warning-Mitgründer JOHN ARCH und JIM MATHEOS ihr zweites Album

Nach acht Jahren veröffentlichen die Fates-Warning-Mitgründer JOHN ARCH und JIM MATHEOS ihr zweites Album

Die Leben von Jim Matheos und John Arch entwickelten sich in den zurückliegenden knapp dreieinhalb Jahrzehnten sehr unterschiedlich. Während Matheos seit Mitte der 1980er-Jahre als Gitarrist der Prog-Metal-Band Fates Warning durch die Welt tourt und Alben herausbringt, arbeitet der Sänger Arch bis heute hauptberuflich als Zimmerer. Beide verbindet ihre gemeinsame Zeit bei Fates Warning zwischen 1982 und 1986, die sie 2016 anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Albums „Awaken The Guardian“ auch live feierten. Daneben ist Arch seit 2003 selbst wieder als Musiker aktiv. 2011 erschien das erste Album ihres Projekts Arch/Matheos. Wir sprachen mit dem Sänger über den Nachfolger „Winter Ethereal“, seine neue Art zu singen und sein Leben als Teilzeitmusiker.

eclipsed: Könntest du dir vorstellen, doch noch vollberuflich als Musiker zu arbeiten, oder bist du glücklich, dass dein Leben so verlaufen ist?

John Arch: Ich würde nichts ändern. Die Musikindustrie hat sich über die Jahre gewandelt. Es ist schwierig, mit Musik seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Du musst populär sein und dauernd touren. Ich genieße die Freiheit, die ich habe. Ich kann mein Haus abbezahlen und nach der Arbeit Fahrradtouren unternehmen.

eclipsed: 2016 standest du bei der Tour zum 30. Jubiläum von „Awaken The Guardian“ wieder mit Fates Warning auf der Bühne. Inwiefern beeinflusste das „Winter Ethereal“?

Arch: Wenn du lange raus aus der Musik bist, verlierst du dein Selbstvertrauen und distanzierst dich davon. Bei den Proben für die Shows fühlte ich mich wieder etwas mehr der Band zugehörig, und meine Stimme kam wieder in Form. Ehrlich gesagt hatte ich zuvor ein wenig Angst, die alten Songs zu singen. Damals war ich in meinen Zwanzigern, jetzt bin ich fast 60. Es war schon einschüchternd, vor so vielen Fans auf der Bühne zu stehen. Aber die positiven Reaktionen haben mich inspiriert. Ich dachte: Okay, vielleicht habe ich noch was zu bieten und kann noch ein weiteres Album machen.

eclipsed: Ihr wolltet bei „Winter Ethereal“ nicht in Nostalgie schwelgen, sondern bewusst die Komfortzone verlassen. Wie seid ihr das Album angegangen?

Arch: Im Studio werde ich manchmal nostalgisch und zwinge mich dazu, hoch zu singen. Diesmal habe ich versucht, den Songs gerecht zu werden und sie so zu singen, wie es Jim meiner Meinung nach intendiert hatte. Ich griff also nicht zu ultrahohen Noten und gellendem Falsett, sondern blieb in einem angemessenen Tonbereich. Nimm zum Beispiel „Tethered“: Der Song ist soft, emotional – sehr ungewöhnlich für mich. Als Sänger kannst du dich da nicht verstecken. Ich habe überlegt, was Jim wohl dachte, als er den Song schrieb. Mit der Zeit fand ich den richtigen Ansatz.

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