ANDERS BUAAS bereist auf „The Edinburgh Suite“ musikalisch die Hauptstadt Schottlands

5. November 2022

Anders Buaas

ANDERS BUAAS bereist auf „The Edinburgh Suite“ musikalisch die Hauptstadt Schottlands

Anders Buaas ist bekannt für seine Konzeptalben, die häufig den Geist eines Mike Oldfield atmen. Nach der Beschäftigung mit Hexen (drei Alben „The Witches Of Finnmark“) und zuletzt dem Tarot hat er nun eine musikalische Stadtführung durch das schottische Edinburgh vorgelegt. Wir wollten wissen, was ihn an dieser Stadt und der schottischen Kultur so reizt und welche musikalisch progressiven Bilder ihm hierzu eingefallen sind.

eclipsed: Wunderbar, dass du ein ganzes Album über Edinburgh gemacht hast. Ich selbst bin ein großer Liebhaber von Schottland und seinen Menschen, Landschaften, Inseln und Städten, da ich vor langer Zeit in Aberdeen studiert habe und in Oban gelebt habe. Wie kamst du auf die Idee, ein Konzeptalbum über das schöne schottische „Edinbarah“ (Anmerkung: schottische Dialektform) zu machen? Was ist deine persönliche Geschichte mit Edinburgh?

Anders Buaas: Es ist zu meinem Lieblingsort geworden, und ich war jetzt schon oft dort. Die Stadt ist so voller Geschichte, Architektur, Kultur und purer Schönheit, dass sie süchtig macht. Ich bin auch ein Liebhaber von schottischem Single Malt Whisky. Als ich während des Lockdowns isoliert zu Hause saß, schrieb ich neue Musik, die schließlich zur Edinburgh Suite wurde. Als ich diese Musik komponierte, gingen meine Gedanken in die Stadt Edinburgh, und ich vermisste das Reisen, besonders meine Besuche in Edinburgh. Ich beschloss, eine Hommage an die Stadt, ihre Straßen und ihre Geschichte zu schreiben.

eclipsed: Du hast zwei wunderbare Longtrack-Suiten komponiert, eine für „Old Town“, eine für „New Town“. War diese architektonische Aufteilung der Stadt in zwei Bereiche einfach die offensichtliche Wahl, ein musikalisches Bild über diese historische Stadt zu zeichnen?

Buaas: Als ich diese Musik schrieb, wurde mir klar, dass die Teile als Suite wirklich gut zusammenpassen und nahtlos von einem Thema zum anderen driften würden. Da ich das Format auf alten progressiven Vinylscheiben liebe, wo es häufig zwei große Teile gibt, war es ganz natürlich, so die Unterschiede zwischen Altstadt und Neustadt musikalisch zu beschreiben.

eclipsed: Wie hast du diese beiden unterschiedlichen Bilder konzipiert? „Man hört dich in Pubs schlendern, entlang der Royal Mile und eine Country & Western Bar scheint es auch zu geben. „New Town“ scheint etwas schneller und härter als „Old Town“. zu sein.

Buaas: Für diejenigen unter euch, die die Stadt gut kennen, sollte es Erinnerungen hervorrufen und mentale Bilder der beiden Teile der Stadt erzeugen. Ich ging diesen Mai zurück nach Edinburgh, nachdem alles wieder normal geworden war, und ich hatte die frisch gemasterten Audiodateien dabei. Ich ging also durch die Straßen von Edinburgh, während ich meiner Musik und ihren Veränderungen lauschte. Eine wirklich emotionale Erfahrung für mich.

eclipsed: Hast du lustige oder seltsame Anekdoten über Edinburgh auf Lager?

Buaas: Ich gehe morgens gerne lange spazieren, und das versuche ich auch, wenn ich in Edinburgh bin. Einmal war ich sehr früh auf, als die Sonne aufging, ging durch die Princess Street Gardens, unterhalb des Schlosses, und gerade als die Sonne auf das Gras schien, schlenderte ein Fuchs vor mir entlang. Das war etwas Besonderes. Das ist auch eine großartige Sache von Edinburgh: es ist zwar eine moderne Stadt, aber auch eine alte Stadt mit ihrer Burg, zudem riesigen Parks und sogar Bergen, alles zu Fuß erreichbar.

eclipsed: Stilistisch spielst du gitarrenfokussierte Folk-Prog-Musik, manchmal ähnlich wie Mike Oldfield oder in der von Art Genesis/Steve Hackett, einige Metal-Riffs, etwas Banjo-Musik, sogar einige mittelalterliche Klänge kommen ins Spiel... Allerdings könnte man typische keltische Volksmusik mit schottischem Dudelsack, Tin Whistle, Mandoline etc. vermissen – wolltest du das bewusst vermeiden?

Buaas: Ich habe versucht, die Musik nicht zu viel zu überdenken, während ich sie schrieb. Ich lasse einfach meiner Fantasie und Kreativität freien Lauf, basierend auf meinen Erinnerungen an die Stadt. Ich denke, einige der Instrumentierungen, die du gerade erwähnt hast, wären zu offensichtlich, und ich wollte auch den Zuhörer damit überraschen, hier nicht nur das zu bekommen, was man erwarten könnte.

Das komplette Interview ist Teil unseres Online-Abos, siehe https://www.eclipsed.de/de/abo

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