THE ARCS - Helden, Tote, Unsympathen

THE ARCS - Helden, Tote, Unsympathen

Ein Todesfall, eine Scheidung, aber auch triumphale Erfolge und Spaßprojekte: Das Leben von Dan Auerbach gleicht einer Achterbahnfahrt. Zugleich ist der 43-Jährige aus Ohio einer der umtriebigsten Musiker der Gegenwart: Neben den Black Keys unterhält er ein Studio, ein Label sowie eine Zweitband namens The Arcs, die mit „Electrophonic Chronic“ nun ihr Abschiedsalbum vorlegt – als Hommage an den 2018 verstorbenen Multiinstrumentalisten Richard Swift, dessen Tod Auerbach immer noch bewegt …

eclipsed: Wolltet ihr immer ein zweites Album machen – und warum ist das nicht passiert, als Richard noch lebte? 

Dan Auerbach: Wir wollten diese Songs, die wir 2015 aufgenommen haben, definitiv für ein Album nutzen. Nur hatten wir noch andere Verpflichtungen, und in dieser Phase, in der wir nicht konnten, wie wir wollten, ist Richard an Leberversagen gestorben. Danach hat es sich nicht mehr richtig angefühlt, sich damit zu befassen – bis wir uns während der Pandemie die alten Bänder angehört haben, was Richard da spielte und wie viel Spaß er dabei zu haben schien. Es war eine gute Gelegenheit, uns von ihm zu verabschieden und ihn noch einmal ins rechte Licht zu rücken.

eclipsed: Ein verkanntes Genie?

Auerbach: Jeder, der Richards Musik gehört hat, war ein Fan und schwärmt bis heute von ihm. Für mich war er ein Gelehrter und ein musikalisches Genie: Er konnte singen wie ein Vogel, Schlagzeug spielen wie Al Jackson, und am Klavier war er wie Harry Nilsson. Er war schrecklich talentiert.

eclipsed: Wusstest du von seinen alkoholbedingten Gesundheitsproblemen?  

Auerbach: Schon, aber er war halt die Art von Mensch, die das gut versteckt – bis er den Punkt erreichte, an dem das nicht mehr ging. Ich habe ihn ein paar Mal dabei überrascht und Eindrücke bekommen, die mich sehr betroffen gemacht haben. Ich war dann auch derjenige, der nach Seattle geflogen ist, um Richard nach seinem Zusammenbruch zu helfen. Ich bin zu ihm nach Hause gefahren und habe ihn in eine Entzugsklinik eingewiesen. Doch es war zu spät – er war zu angeschlagen, um sich noch einmal zu erholen.   

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