CALIGULA’S HORSE - Aufstehen, aufeinander zugehen!

6. Juni 2020

Caligula's Horse

CALIGULA’S HORSE - Aufstehen, aufeinander zugehen!

Innerhalb von knapp zehn Jahren haben sich Caligula’s Horse aus dem australischen Brisbane in die Progmetal-Oberliga gespielt. Blieb das Debüt „Moments From Ephemeral City“ (2011) noch weitgehend unbeachtet, so kam mit dem 2013er Konzeptalbum „The Tide, The Thief & River’s End“ (seinerzeit unser „Album das Monats“) die Karriere des Quintetts allmählich ins Rollen. Nach dem Wechsel zum InsideOut-Label folgten mit „Bloom“ (2015) und „In Contact“ (2017) zwei breitenwirksamere Alben. Das aktuelle Werk „Rise Radiant“ ist als Durchhalteparole zu verstehen – auch angesichts der soeben überstandenen australischen Buschbrände und der noch anhaltenden Corona-Epidemie. Wir sprachen mit Gitarrist und Bandgründer Sam Vallen (32), der hauptberuflich als Dozent für Musikwissenschaft an der Uni Brisbane arbeitet. 

Schon der Titel des neuen Albums lässt aufhorchen, denn „Rise Radiant“ heißt nicht nur „strahlend aufsteigen“, sondern kann auch mit „Meteorstrom“ (Häufung von Sternschnuppen) übersetzt werden. Sam Vallen ist sich dieser Doppeldeutigkeit bewusst und erläutert: „Das ist seit einiger Zeit die erste Veröffentlichung, die wir nicht als Konzeptalbum angelegt haben. Als wir mit dem Songwriting anfingen, stellten wir fest, dass es uns zu Themen hinzog, die etwas universeller sind. Das wichtigste davon war die Idee, wieder aufzustehen und es von neuem zu versuchen.“ In gewisser Weise bezieht sich der Titel aber auch auf die Band selbst, „denn wir hatten viele Besetzungswechsel, zuletzt durch den Einstieg unseres neuen Bassisten Dale Prinsse. Deshalb war es unser Ziel, das bestmögliche Ergebnis abzuliefern – denn auch wir mussten wieder ,strahlend aufsteigen‘.“ 

Inhaltlich geht es auf „Rise Radiant“ um allgemeingültige menschliche Erfahrungen. „Als wir mit dem Songwriting begannen, sagte ich zu unserem Sänger Jim Grey, dass dieses Mal persönliche Dinge im Mittelpunkt stehen sollten, nicht mythische Figuren wie bei ,Bloom‘ und ,The Tide, The Thief & River’s End‘. Die letzten beiden Songs – ,Autumn‘ und ,The Ascent‘ – handeln beispielsweise vom Thema Vaterschaft, das für Jim und mich ganz neu ist. Denn einerseits ist die Geburt eines Kindes ein Ereignis, das dein Leben verändert und worüber du dich riesig freust, andererseits musst du aber auch ganz schön kämpfen. Denn du fragst dich: Wie kriege ich das alles unter einen Hut? Und was ist mein eigener Wert als Vater, jetzt wo mein Kind wichtiger ist als ich?“ 

Lest mehr im aktuellen Heft ...