Das BLIND GUARDIAN TWILIGHT ORCHESTRA veröffentlicht sein Mammutwerk

Das BLIND GUARDIAN TWILIGHT ORCHESTRA veröffentlicht sein Mammutwerk

Seit über 20 Jahren geistert das Phantom des Orchester-Albums von Blind Guardian durch die Metalszene. Immer wieder angekündigt, immer wieder verschoben, ist „Legacy Of The Dark Lands“ nun nicht nur das wohl ambitionierteste Kompositions-Projekt, das je von Metal-Musikern in Deutschland gestemmt wurde, sondern auch der (vorübergehende) logische Endpunkt einer Entwicklung, die bereits auf einem frühen Album wie „Somewhere Far Beyond“ (1992) angedeutet wurde. Wir sprachen mit den beiden Machern Hansi Kürsch und André Olbrich.

eclipsed: Gab es in den letzten 20 Jahren auch Momente, in denen ihr die Lust an diesem Mammut-Unternehmen verloren habt bzw. euch die Geduld ausging?

Hansi Kürsch: (lacht) Die Lust habe ich nie verloren, die Geduld allerdings teilweise sehr wohl. Wir haben das Album im Laufe der Jahre ja sogar schon drei oder vier Mal angekündigt und mussten es dann trotzdem wieder verschieben, so dass uns irgendwann das Gefühl beschlich, wir würden wirklich niemals fertig werden. Und selbst der Mix stellte sich am Ende noch als wesentlich schwieriger dar, als wir uns das zunächst gedacht hatten.

eclipsed: Wo lagen die größten Tücken?

Kürsch: Es ging vor allem um das Zusammenspiel zwischen Gesang und Orchester. Das 90-köpfige Prager Filmharmonic Orchestra wurde ja komplett im dortigen Rudolfinum mit dem entsprechenden Raumklang aufgenommen. Ein Orchester ist so gesehen ein lebendiges Wesen, mit einer entsprechenden Eigendynamik. Mein Gesang und die „Heavy-Metal-Chöre“ wurden aber wiederum unter ganz anderen Rahmenbedingungen produziert. Das war ein extremer Entwicklungsprozess, um am Ende wirklich eine harmonische Melange hinzubekommen.

eclipsed: Stand eigentlich jemals zur Diskussion, statt eines echten Orchesters Samples zu benutzen?

Kürsch: Es hätte durchaus Vorteile gehabt, denn erstens sind die Sounds heutzutage ziemlich nah am Original, und zweitens hätten wir dann auch den Raumklang selbst bestimmen können. Ich finde da auch überhaupt nichts Verwerfliches dran, aber für uns kam das nie in Frage, das war im Prinzip seit 1996/97 klar. Wir haben ja über all die Jahre auch immer mal wieder Testballons mit verschiedenen Orchestern steigen lassen, die uns aber dann letztendlich doch nicht gefallen haben. 2008/09 haben wir die ersten Aufnahmen in Prag gemacht.

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