DEEP PURPLE 50 - Teil 4: Schlagzeuger, Keyboarder, Bassisten

2. August 2018

Deep Purple

DEEP PURPLE 50 - Teil 4: Schlagzeuger, Keyboarder, Bassisten

Deep Purple kennen nur einen Schlagzeuger in ihren Reihen. Auch auf der Keyboarderposition bringen es die Hardrocker nur auf zwei Akteure. Und fragt man nach ihren Bassisten, kommt einem streng genommen nur ein Name in den Sinn. Somit bilden Purple eine festgefügte Instrumentalisteneinheit. Dies erklärt den homogenen, druckvollen Sound, der die Band seit Jahrzehnten ausmacht. Im Folgenden porträtieren wir den Schlagzeuger sowie die Keyboarder und Bassisten in Diensten einer der größten Bands, die die Rockgeschichte kennt.

„‚Jon Lord on the organ‘. Als ich als Teenager das erste Mal eine Liveplatte von Deep Purple hörte und Mr. Lord so angekündigt wurde, schaute ich auf das Organ in meiner Körpermitte, und dachte: Solche Töne können da herauskommen.“ So geht eine von Bruce Dickinsons Lieblingsanekdoten. Der Iron-Maiden-Shouter ist bis heute ein hingebungsvoller Fan von Deep Purple und Jon Lord. Vielleicht ist das auch der Grund, warum Bruce Bruce, wie er sich zu Beginn seiner Karriere noch nannte, faktisch nie mit einem Keyboarder der Marke Lord in einer Band spielte. Und als Fan beobachtete Dickinson die Staffelübergabe von Lord an Don Airey mit Wohlwollen: „Einen harmonischeren Wechsel kann man sich kaum vorstellen.“ Und tatsächlich gilt Airey weiterhin als der natürliche Nachfolger und wurde deshalb, trotz des großen Schatten des Bandmitgründers, von Anfang an herzlich von der weltweiten Anhängerschaft aufgenommen.

Mehr Gerangel und Reibereien gab es auf der Position des Bassisten. Nick Simper, der in der Frühphase der Band im Grunde genommen unumstritten war, gaben die Kollegen den Laufpass, weil Blackmore Ian Gillan nur im Doppelpack mit Roger Glover bekommen konnte. Umso erfreuter war der Gitarrist, dass er den Mk.-II-Bassmann 1973 zusammen mit Gillan wieder aus der Band entfernen konnte. Glenn Hughes schluckte zunächst, dass er in erster Linie als Bassist und nicht als bassspielender Frontmann engagiert wurde, setzte aber sofort auch auf diesem Instrument seine knackig-funkigen Duftmarken.

Und selbst der ewige Purple-Schlagzeuger Ian Paice hatte in den Frühstadien der Band seine Vorgänger. Selbstverständlich Chris Curtis, den Ex-Searchers-Drummer, der durch seine Kontakte zu Managern und Geldgebern das Projekt überhaupt ans Laufen gebracht hatte. Und dann Bobby Clarke Woodman: Für ungefähr acht Wochen, so schildern es Zeitzeugen, war der ehemalige Johnny-Hallyday-Weggefährte mit im Boot. Bobby war einer der ersten Schlagzeuger, die mit zwei Bassdrums agierten. Blackmore und Lord waren reichlich beeindruckt von dem Powerhouse, hatten aber dessen ausgeprägten Vorstellungen, wie die Band zu klingen hatte, nicht auf der Rechnung. Woodman war mit der virtuosen und progressiven Stilrichtung, in die die junge Band gehen wollte, durchaus nicht zufrieden. Er qualifizierte das Ganze Treiben als „Zirkusmusik“ ab und wurde daraufhin durch Paice ersetzt, der seitdem in der Manege den Takt vorgibt.

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