Die Band ALL THEM WITCHES erreicht mit einem Mann weniger deutlich mehr

28. August 2020

All Them Witches

Die Band ALL THEM WITCHES erreicht mit einem Mann weniger deutlich mehr

Musik hat zwar viel mit Mathematik gemein, manchmal setzt sich die Klangkunst jedoch auch ganz selbstbewusst über die mathematischen Gesetze hinweg. Ein Beispiel dafür ist die amerikanische Band All Them Witches. Auf ihrem letzten Album traten sie noch als Quartett mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboards an, auf der neuen CD „Nothing As The Ideal“ ist ihnen der Keyboarder abhandengekommen, und doch klingen sie voller und diverser als je zuvor. Für Drummer und Bandgründer Robby Staebler ist das die logische Folge einer natürlichen Entwicklung. „Wir haben mit der Platte nichts anderes gemacht als mit den Alben davor“, konstatiert er trocken, als würde er über die neue Garage seines Nachbarn reden. „Wir brauchen keinen Grund, um etwas zu tun, sondern spielen mit ein paar Ideen rum. Manches geht auf, anderes nicht. Unser einziger Plan bestand darin, neue Musik einzuspielen.“

Knappe Worte für ein Album, das an Detailfülle, Referenzen und Erzählwucht kaum zu überbieten ist. Jeder Song beschreibt sein eigenes Universum, gemeinsam aber ergeben sie eine kraftvolle Erzählung. Kein Wunder, denn Staebler ist stark von Soundtracks beeinflusst. „Wir wollen einen möglichst cinematischen Effekt mit der Musik erzielen. Es wäre ein Traum, früher oder später mal echte Soundtracks für Filme zu schreiben. Für das Album mussten wir die Bilder eben selbst imaginieren, die wir dann mit Sounds illustriert haben.“ 

Staebler und Co. verlassen sich voll und ganz auf ihre Intuition. Ihre Entscheidungen würden sie spontan und aus dem Bauch heraus fällen, betont Staebler. Was sich für die drei Protagonisten gut anfühle, funktioniere auch auf der Platte. „Wie alle anderen Menschen verändern wir uns. Was uns heute stimmig erscheint, muss morgen nicht mehr funktionieren. Wir arbeiten an den Dingen so lange, bis wir alle damit zufrieden sein können. Wann dieser Augenblick eintritt, wissen wir vorher nicht.“

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