Die US-Band CALEXICO malt die Wüste in ungewohnt dunklen Farben

21. Februar 2018

Calexico

In der aktuellen Musiklandschaft gibt es kaum umtriebigere Figuren als Joey Burns und John Convertino. Sie starteten als Rhythmusgruppe von Giant Sand und den Friends Of Dean Martinez, stärkten so unterschiedlichen Musikern wie Amparanoia, Barbara Manning, De Pedro, Iron & Wine oder Neko Case den Rücken und definierten als Calexico einen sanften, aber engagierten Wüstenrock. Zwanzig Jahre nach ihrer Gründung legen sie eine neue Gangart ein.

Der Sound von Calexico war seit Anbeginn warm, verbindlich und freundlich, er stellte verschiedene Bestandteile gleichberechtigt nebeneinander. Doch in den USA ziehen dunkle Wolken auf. Die Band aus Tucson, Arizona, die sich nach einem Grenzort zwischen den USA und Mexiko benannte, hat sich immer für eine Verständigung zwischen beiden Ländern starkgemacht. Gerade wenn sie in die ehemals geteilte Stadt Berlin kommen, können Burns und Convertino es nicht fassen, dass der US-Präsident Milliarden Dollar lockermachen will, um zwischen ihrer Heimat und Mexiko eine unüberwindbare Mauer zu bauen.

Der Sound ihres neuen Albums „The Thread That Keeps Us“ fängt diese Stimmung auf. Nie zuvor waren sie auf einem Album so düster und schwermütig gewesen. Der immer um Fassung bemühte Burns schüttelt entmutigt den Kopf. „Das ist doch einfach nur bizarr. Menschen verdienen Geld mit diesem beschissenen Wahnsinn. Man denkt immer, noch weiter kann dieser ganze Extremismus nicht gehen, und dann geht er eben doch noch weiter. Wir wurden als Band immer von der Außenwelt gepusht. So verhält es sich auch mit der neuen Platte.“

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