THE ELECTRIC FAMILY - „Albumtitel sind nicht besonders wichtig“

4. September 2020

The Electric Family

THE ELECTRIC FAMILY - „Albumtitel sind nicht besonders wichtig“

Mit „Echoes Don’t Lie“ veröffentlicht das Psychedelic-Krautrock-Americana-Projekt The Electric Family sein siebtes Studioalbum in 24 Jahren – wie gewohnt wieder mit zahlreichen musikalischen Gästen.

The Electric Family entstand 1996 in Bremen für einen Auftritt auf dem Burg Herzberg Festival: Der Sänger und Songschreiber Tom „The Perc“ Redecker versammelte einige bekannte Protagonisten der deutschen Musikszene um sich, zu denen der ehemalige Grobschnitt-Keyboarder Volker Kahrs, Amon-Düül-II-Perkussionist Dieter Serfas, der Multiinstrumentalist Harry Payuta, der Gitarrist Jochen Schoberth und der Schlagzeuger Torsten Glade zählten. 1997 veröffentlichte das Projekt sein Debüt „Family Show“. Doch erst zwei Jahre spätere startete es mit dem Nachfolgealbum „Tender“ kreativ wie kommerziell richtig durch, auf dem die auf vier Mitglieder geschrumpfte Stammband um zahlreiche Gastmusiker erweitert wurde. Auf dem neuen Album „Echoes Don’t Lie“ sind u. a. Grobschnitt-Bassist und -Sänger Milla Kapolke, Extrabreit- und Grobschnitt-Schlagzeuger Rolf Möller alias Admiral Top Sahne, Oudspieler Roman Bunka (bekannt von Embryo oder den Dissidenten) und Dissidenten-Keyboarder und -Schlagzeuger Marlon Klein mit von der Partie. Im Interview sprach The Perc über die Vorgehensweise seines Projekts und die Vorteile des Hippietums.

eclipsed: „Echoes Don’t Lie“ ist ein ziemlich mysteriöser Titel. Was hat es damit auf sich?

Tom Redecker: Ich fürchte, dass ihm keine besondere Bedeutung beizumessen ist. Albumtitel sind nicht besonders wichtig. (lacht) Vielleicht kommt das Wort „Echoes“ darin vor, weil sämtliche Beteiligten das gleichnamige Meisterwerk von Pink Floyd sehr lieben. Eine andere Erklärung fällt mir partout nicht ein.

eclipsed: Alles in allem gaben sich im Rahmen der Albumproduktion im vergangenen Jahr rund 20 Musiker die Studioklinken in die Hand. Wie darf man sich die Aufnahmesessions vorstellen?

Redecker: Die Improvisation ist Dreh- und Angelpunkt des Geschehens. Das Ganze ergibt sich während des Einspielens. Wir üben nicht so viel. Dafür sind wir richtig gute Freunde. Wir haben Spaß daran, gemeinsam zu musizieren. Dadurch kommt eines zum anderen.

eclipsed: Ist The Electric Family eine Art Hippiekommune?

Redecker: Eigentlich nicht, dafür sind wir zu alt. Aber wir lieben dieses Hippieambiente, dieses Entspannte, Friedvolle. Trotzdem muss man ja nicht gleich zusammen wohnen. Das Schöne am Hippietum ist, dass man nicht groß über Dinge nachdenken muss.

eclipsed: Die Aufnahmen für die neue Platte begannen bereits im Februar 2019. Warum hat die Fertigstellung so lange gedauert?

Redecker: Wir haben immer wieder Pausen gemacht. Jeder der Beteiligten hat sich zwischendurch um andere Projekte gekümmert, ich mich etwa um mein Label Sireena Records. Und wenn alle Zeit und Bock hatten, an „Echoes Don’t Lie“ weiterzuwursteln, haben wir das getan. Für mich die optimale Voraussetzung, um eine lässige und dennoch konzentrierte Scheibe einzuspielen.

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