KADAVAR - Horrortrip

4. Oktober 2019

Kadavar

KADAVAR - Horrortrip

Die Stoner-Psychedelic-Rocker Kadavar schicken sich mit „For The Dead Travel Fast“ an, ihre Fans das Fürchten zu lehren. So begaben sie sich eigens nach Rumänien, um sich für das Albumcover vor dem „Draculaschloss“ ablichten zu lassen, und nutzten als Inspirationsquellen für Musik und Texte alte Gruselfilme. eclipsed sprach mit Schlagzeuger Christoph „Tiger“ Bartelt über die jüngsten Entwicklungen bei der Gruppe.

Zum zweiten Mal nahmen Kadavar, zu denen neben Bartelt noch Christoph „Lupus“ Lindemann und Simon „Dragon“ Bouteloup gehören, in ihrem Studio in Neukölln auf. Mit „For The Dead Travel Fast“ haben die aus Westfalen, Thüringen und Frankreich stammenden Wahlberliner ihr musikalisches Spektrum erweitert und ein Album voller Drehungen, Wendungen und doppelter Böden produziert. Sie überraschen dabei mit Sounds, die man bisher nicht unbedingt mit ihnen in Verbindung gebracht hat, wie etwa spooky Synthie-Sounds oder leicht an Hawkwind und die frühen Pink Floyd erinnernde Klänge. Gleichwohl haben sie nicht verlernt, die Retrorockkeule auszupacken, und erden sich somit immer wieder selbst.

eclipsed: Lupus erklärte letztens, dass er nun endlich mal rundum zufrieden mit einem Kadavar-Album sei. Geht’s dir ähnlich?

Christoph „Tiger“ Bartelt: Die Phrase, dass es das beste Album ist, das wir je gemacht haben, nimmt einem sowieso keiner ab. Andererseits willst du kein Album abliefern, hinter dem du nicht stehst. Man merkt oft erst einige Zeit später, ob einem da etwas Großes gelungen ist oder eben nicht. Und natürlich hadere ich im Nachhinein immer noch mit dem zu glatten Sound von „Berlin“ oder dem vielleicht zu unfertigen von „Rough Times“. Allerdings, als wir die Alben aufgenommen und gemixt hatten, konnte ich mich gut mit ihnen anfreunden, fand sie genau so, wie sie waren, richtig gut.

eclipsed: Aber etwas Besonderes ist „For The Dead Travel Fast“ schon?

Bartelt: Das hoffe ich doch. Wir haben lange herumgewerkelt an dem Album. Erst als wir das Fotoshooting in Rumänien gemacht hatten, kam der Durchbruch. Den Titel entlehnten wir einem Gedicht von Gottfried August Bürger und ließen uns durch alte Horrorsoundtracks und Werner Herzogs Dracula-Film „Nosferatu“ zu unseren Songs inspirieren.

eclipsed: Deshalb all die unheimlich wirkenden Sounds?

Bartelt: Richtig. Das gehört dazu, um Atmosphäre zu schaffen, aber auch der Gesang von Lupus klingt manchmal so unheimlich, dass man meint, er singe aus einer Gruft. Es hat schon richtig Spaß gemacht, sich damit zu beschäftigen und da einzutauchen.

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