Das neue LizZard-Album „Mesh“ lebt von seiner Dynamik, diesem Wechselspiel zwischen Laut und Leise, Hell und Dunkel, Wut und Melancholie. Das sieht Bassist William Knox auch so. „Es liegt wohl nicht zuletzt daran“, meint der 43-Jährige, der ab und an dermaßen leise ins Telefon nuschelt, dass er kaum zu verstehen ist, „dass wir drei Charaktere starken Emotionsschwankungen unterworfen sind. Bei uns gibt es nicht Schwarz oder Weiß, sondern nur Hellgrau und Dunkelgrau. Was sich dann in den Songs niederschlägt.“ Das Trio LizZard besteht aus Freunden, die um die 40 sind und seit 18 Jahren zusammen Musik machen. Neben Knox handelt es sich um Schlagzeugerin Katy Elwell sowie Sänger, Gitarrist und Texter Mathieu Ricou.
Elwell und Knox, die schon als Teenager zusammen spielten, sind in Großbritannien geboren, zogen aber als Kleinkinder mit ihren Eltern in den mittleren Westen Frankreichs. Sie sind deshalb zweisprachig aufgewachsen. Oder „bikulturell und deshalb schizophren“, wie Elwell es einst augenzwinkernd formuliert hat. Dass es zwei Engländer ins französische Herzland verschlagen habe, sei jedoch gar nicht so ungewöhnlich, erklärte Mathieu Ricou vor Jahren. „In Frankreich gab es in den 90ern eine regelrechte Einwanderungswelle von Engländern. Das waren die Folgen der Politik von Margaret Thatcher.“ Dass die beiden Exil-Briten allerdings den französischen Musiker Mathieu Ricou trafen, war reiner Zufall ...