Ohne ein Album veröffentlicht zu haben, waren Lucifer Was in den 1970ern Prog-Pioniere. Nun legt die norwegische Band bereits das achte Werk seit ihrer Neugründung Ende der 90er Jahre vor - und präsentiert erstmals Songs in ihrer Heimatsprache. eclipsed sprach mit Gitarrist und Band-Mastermind Thore Engen über Geschichte und Gegenwart.
Lucifer Was waren von Ende der 60er bis Mitte der 70er Jahre aktiv, haben sich aber seinerzeit auf Live-Auftritte beschränkt. Verschiedene Umstände sorgten dafür, dass die Band bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1975 kein Tonstudio von innen sah. Thore Engen, der kurz nach der Gründung zu Lucifer Was gestoßen ist, erinnert sich: „Wir fingen ja als Coverband an, ich hatte aber immer den Drang, eigene Stücke zu schreiben, sodass wir uns langsam dahin bewegten. Eine zweite Hürde war dann, dass ich meinen besten Kumpel Einar Bruu unbedingt in der Band haben wollte, der aber Bassist war. Die Band hatte jedoch schon einen Bassisten. Also haben wir es mit zwei Bassisten versucht. Nur erwies ich mich als unfähig darin, Material für zwei Bässe zu komponieren, auch wenn ich es anfangs als Riesenherausforderung gesehen habe. Also wurde der Ursprungsbassist umgeschult, und das Instrumentarium war wieder konventioneller. Aber auch das hat Zeit gebraucht.“
Dazu kam ein Namenswechsel, denn der ursprüngliche Name Lucifer war bereits vergeben. Hauptgrund für das Nichtzustandekommen von Studioaufnahmen war jedoch die Tatsache, dass es sich bei Norwegen um ein sehr bevölkerungsarmes Land handelt. „Wir haben viel live gespielt und hatten auch unsere Fangemeinde, aber die Szene war so extrem klein, dass ein Plattenvertrag, anders als in England, etwas war, mit dem du überhaupt nicht rechnen konntest, ein ferner Traum, zumal für eine progressive Band. Die Deals waren für einheimischen Schlager-Pop reserviert.“ In diesem Bereich reüssierte Engen nach dem Ende von Lucifer Was als Songwriter und Musiker und zog sich dann eine Weile aus der Musik zurück, bis es Ende der 90er Jahre zu einem unerwarteten Comeback kam ...