THE MADRIGAL PROJECT wollen es noch einmal wissen

THE MADRIGAL PROJECT wollen es noch einmal wissen

Der US-amerikanische Multiinstrumentalist Kevin Dodson hat sein Album, mit dem er in den Prog-Zirkus zurückkehrt, nicht ohne Grund „11th Hour“ genannt: fünf vor zwölf, höchste Zeit, in letzter Minute. Als er sich in diesem Metier nämlich das letzte Mal zeigte, kamen gerade die ersten Klapphandys auf den Markt: 1996 konnte er mit dem zweiten Madrigal-Album „On My Hands...“ Achtungserfolge erzielen. 29 Jahre später ist es also tatsächlich „höchste Zeit“, noch mal auf den Zug aufzuspringen. „Es war schon immer mein Lebensziel, mit einer Prog-Band Musik aufzunehmen“, erklärt Dodson. „Ein Punkt auf meiner Wunschliste, sozusagen. Seit ich die ersten Prog-Ikonen gehört hatte, hing ich am Haken.“ Aber fast 30 Jahre Funkstille ist schon eine lange Zeit. „Es war für mich immer klar, dass ich mit der Band weitermachen würde“, so Dodson. „Doch es kommt einem das Leben dazwischen.“ Familiäre Herausforderungen sind nur ein Teil dessen, was er als Hinderungsgründe nennt.

„Ich hatte immer Live-Versionen der Band am Laufen. Aber sie zusammenzuhalten war aus ganz verschiedenen Gründen schwierig, von Geldproblemen über mieses Bandmanagement und scheußliche Plattendeals bis hin zu Nahtoderfahrungen. Letztendlich hat mich das alles aber gestärkt. Und mich zu guten Texten und entsprechender Musik inspiriert.“ Dodson sieht „The 11th Hour“ als „biografisches Album“: „Mit ihm öffne ich quasi mein Tagebuch der letzten 30 Jahre und lese daraus vor. Jeder Song bezieht sich auf einen Schlüsselmoment in meinem Leben, Gewinne, Verluste, Hoffnungen und Träume. Ich habe mich dadurch zu reinigen versucht, um die Traurigkeit hinter mir und Freude hereinlassen zu können. Insofern war das Album für mich auch eine Art Therapie.“ Begleitet bei diesem Prozess haben ihn namhafte Musiker und gute Freunde, allen voran Gitarrist und Bassist John Van Houdt, der die Platte auch produzierte – und durch dessen Verbindungen es zu Kollaborationen mit Adam Holzman (Steven Wilson, Miles Davis), Oliver Wakeman (Yes) und Billy Sherwood (Yes, Asia) kam.

11th Hour

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