MARK KELLY’S MARATHON - „Es ist kein Keyboard-, sondern ein echtes Bandalbum“

14. Dezember 2020

Mark Kelly's Marathon Marillion

MARK KELLY’S MARATHON - „Es ist kein Keyboard-, sondern ein echtes Bandalbum“

Welch eine Überraschung für Marillion-Fans: Auf der „Couch Convention“ der Band im Oktober stellte Keyboarder Mark Kelly sein neues Nebenprojekt Marathon vor – mit dem Video zur Single „Amelia“, die in Peter Gabriels Real World Studios aufgenommen wurde. Tatsächlich weckt die Stimme des Sängers Oliver M. Smith wohlige Erinnerungen an den einstigen Genesis-Frontmann. Was steckt hinter MARK KELLY’S MARATHON und dem mysteriösen abgestürzten Flugzeug auf dem Cover des gleichnamigen Debütalbums? 

Die Musiker von Marillion sind seit jeher eine umtriebige Bande. So hat Sänger Steve Hogarth sowohl solo als auch mit Isildurs Bane und Richard Barbieri Alben veröffentlicht, und Gitarrist Steve Rothery ist mit The Wishing Tree und in jüngerer Zeit mit seiner eigenen Band in Erscheinung getreten. Bassist Pete Trewavas wiederum mischt gleich bei drei weiteren Bands – Transatlantic, Kino und Edison’s Children – erfolgreich mit. Mark Kelly dagegen half lediglich zwischen 2010 und 2012 bei DeeExpus aus. So gesehen war es an der Zeit, dass der Mann, der mit seinen Keyboards nicht unwesentlich zum atmosphärisch-dichten Marillion-Sound beiträgt, endlich auch stärker mit eigenen Tönen ins Rampenlicht trat.

eclipsed: Mark, was hat dich bloß so lange davon abgehalten, dein eigenes Projekt ins Leben zu rufen?

Mark Kelly: (lacht) Es hat wohl keiner mehr geglaubt, dass ich ein Soloalbum machen würde! Ehrlich gesagt war ich nie besonders scharf darauf. Das hat sich erst vor ein paar Jahren geändert. Ich bin nicht wirklich gut darin, allein zu arbeiten, und deshalb immer gerne auf den Bandwagen Marillions aufgesprungen.

eclipsed: Wie kam es also zu Mark Kelly’s Marathon?

Kelly: Ein Freund, Guy Vickers, der Texte geschrieben hatte, fragte mich vor ein paar Jahren, ob ich mit ihm zusammenarbeiten wollte. Ich schickte ihm dann Material aus meinem Fundus an ungenutzten Marillion-Musikideen. So nahmen die Longtracks „Amelia“ und „Twenty Fifty One“ langsam Gestalt an. Dann fragte ich meinen Neffen Conal Kelly, ob er dazu weitere Instrumente spielen könnte. Im Studio von Marillion haben wir mit Gitarrist Pete „Woody“ Wood im Sommer 2019 weitere Aufnahmen gemacht. Doch erst der Corona-Lockdown gab uns die Zeit, alles fertigzustellen. 

eclipsed: Es handelt sich aber nicht um richtige Marillion-Kompositionen?

Kelly: Nein, es waren alles meine Keyboard-Skizzen. Nur in einem Stück war Steve Rotherys Gitarrenspiel enthalten, und das wurde dann im Song „Puppets“ verwendet und von Steve neu aufgenommen ...

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