MESAVERDE - Keine Kompromisse!

15. Februar 2023

MesaVerde

MESAVERDE - Keine Kompromisse!

In Skandinavien gibt es eine recht aktive Progszene, die über den Tellerrand hinausblickt und sich nicht nur auf der Retro-Schiene bewegt. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist das Quartett MesaVerde aus Oslo. Die Gruppe, die nach einem Nationalpark in den USA benannt ist, hat kürzlich ihr Debüt-Album „KY“ veröffentlicht und bewegt sich darauf souverän zwischen Progressive Pop, Jazzpop und Alternative Rock. Wir sprachen mit Lars Fremmerlid, der u.a. für die Sängerin Synne Sanden, den Jazzpianisten Bugge Wesseltoft und das in Berlin ansässige Einar Stray Orchestra trommelte, bei MesaVerde aber für den Bass zuständig ist. 

eclipsed: Lars, du bist mit deinen Bandkollegen – Gitarrist Henrik Schmidt, Schlagzeuger Jørgen Apeness und Sänger/Keyboarder Jonas Lundekvam – schon seit Schulzeiten befreundet. Habt ihr damals schon zusammen Musik gemacht? 

Lars Fremmerlid: Henrik und Jonas sind beide aus Horten (90 km südlich von Oslo; Anm.) und kennen sich schon sehr lange. Ich habe sie getroffen, als ich 16 oder 17 war – das ist jetzt 17 Jahre her. Wir begannen damals schon zusammen zu spielen, allerdings mit anderen Bands. Es gab eine Zeit, wo Jaga Jazzist ziemlich angesagt waren. Sie sind mit uns befreundet und kommen aus derselben Gegend wie wir – eine Zeitlang waren alle von Jaga Jazzist beeinflusst, später kamen dann andere Projekte dazu. 

eclipsed: Wann habt ihr beschlossen, MesaVerde zu gründen?

Fremmerlid: Das war vor sieben oder acht Jahren. Damals hatten wir viele Stücke, die wir bei unseren Projekten nicht einbringen konnten. Wir wollten Musik machen, die uns gefiel, und dabei wollten wir keine Kompromisse eingehen. Wir wollten einfach Spaß haben, und aus diesem Grund klingt unsere Musik sehr schizophren – man hört vier Typen, die alles raushauen! (lacht) 

eclipsed: Kannst du ein bisschen was über eure Anfänge erzählen? 

Fremmerlid: Zunächst schrieb ich mit Henrik einige Instrumentalstücke, für die wir dann Texte und Gesang brauchten. Es war ganz natürlich, Jonas mit an Bord zu nehmen, weil wir mit ihm schon lange befreundet waren. Als Letzter kam Jørgen dazu, weil wir einen Schlagzeuger brauchten – ich spielte zwar auf den Demos Schlagzeug und Bass, aber live ist das schwierig. (lächelt) 

eclipsed: Seid ihr alle Autodidakten oder habt ihr Musik studiert? 

Fremmerlid: Jonas hatte klassischen Klavierunterricht. Jørgen und ich gingen auf ein Musikgymnasium, und ich habe anschließend Schlagzeug studiert – am Bass bin ich allerdings Autodidakt. 

eclipsed: Vor MesaVerde habt ihr alle mit anderen Bands und Künstlern gespielt. Ich bin zumindest mit Bugge Wesseltoft vertraut, für den du Bass gespielt hast. 

Fremmerlid: Das stimmt nicht – bei Bugge spielte ich Schlagzeug. Das Bassspiel habe ich erst in den letzten fünf Jahren ernsthaft betrieben – jetzt ist der Bass mein Hauptinstrument. 

eclipsed: Euer Label Apollon Records nennt MesaVerde „das uneheliche Kind von Led Zeppelin und Tame Impala“. Man kann in eurer Musik aber auch einige Westcoast-Pop-Anleihen heraushören, die auf eine Steely-Dan-Affinität hindeuten.  

Fremmerlid: Viele Leute sagen, dass sie in unserer Musik Steely Dan heraushören. Andere meinten, dass sie darin auch Supertramp erkennen würden – was mir auch recht ist. (lacht) Wieder andere sagten: „Ihr seid eine Fusion-Band!“ Irgendjemand meinte sogar: „Ihr klingt wie eine Mischung aus Dream Theater und J-Pop.“ Ich selbst tue mich ebenfalls schwer, wenn ich erklären soll, was für eine Musik wir spielen.

Das komplette Interview ist Teil unseres Online-Abos, siehe https://www.eclipsed.de/de/abo

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