Music From Time And Space Vol.66

20. November 2017

CD-Sampler

KOYO - Strange Bird In The Sky (5:36)
Album: Koyo (2017)
Label/Vertrieb: 88 Watt/Cargo
www.koyoband.com

Ein viel versprechender Opener, der Lust auf eine ganze Welt macht, die sich in der darauf folgenden dreiviertel Stunde offenbart. Keyboards, Drums, Gitarre und Geräusche von Vögeln verdichten sich zu einer modernen Proghymne, die sogar Porcupine-Tree-Standards durcheinanderwirbelt. Ganz großes Kino und ein noch viel größeres Versprechen. 

BLIND EGO - Never Escape The Storm (live) (7:56)
Album: Liquid Live (CD/DVD) (2017)
Label/Vertrieb: Gentle Art Of Music/Soulfood
www.blind-ego.com

RPWLs Kalle Wallner kredenzt uns mit seinem Soloprojekt Blind Ego volle Live-Wucht. Knisternde Spannung gab es gerade beim Open-Air-Gig auf der Loreley, von dem diese Aufnahme stammt. Hier ergossen sich kongenial zum Titel Regenwolken über dem Amphitheater. Metallischer Melodic-/Art-/Hardrock, virtuos, dynamisch - buchstäblich elektrisch aufgeladen.

MONARCH TRAIL - Missing (6:25)
Album: Sand (2017)
Label/Vertrieb: Monarch Trail/Just For Kicks
www.monarchtrail.com

Ein Mellotron ganz im Sinne der Moody Blues - und dem Klang einer Spieluhr nicht unähnlich - läutet diesen musikalischen Inbegriff von Prog-Harmonie ein. Wie auch auf dem kompletten „Sand“-Album steht hier der Keyboards-Sound im Vordergrund, es ähnelt der Dynamik von Melodik-Koryphäen wie Genesis und BJH. Wunderbar monumental!

AGUSA - Sorgenfri (4:58)
Album: Agusa (2017)
Label/Vertrieb: The Laser’s Edge/Alive
www.agusaband.bandcamp.com

Querflöte, Orgel, Schweden-Folk, ein bisschen Psychedelic, viel Wehmut und jede Menge Naturverbundenheit – so präsentiert sich das Malmöer Retroprog-Quintett AGUSA auf seinem dritten Album. „Sorgenfri“ ist etwas heller ausgefallen und könnte auch von einer gut gelaunten Canterbury- oder Krautrockband stammen.

BUFFY SAINTE-MARIE - My Country ‘Tis Of They People You‘re Dying (5:34)
Album: Medicine Songs (2017)
Label/Vertrieb: True North/Alive
www.buffysainte-marie.com

Im gesetzten Alter von 76 Jahren ist die Veteranin des Protestsongs immer noch kampfeslustig wie in den 1960er Jahren. Dies beweist diese Mischung aus umarrangierten Klassikern und neuen Kompositionen, die vor allem von ihrer hochspannenden Einbettung in die traditionelle Musik der kanadischen Ureinwohner besticht. Album des Monats!

KILBEY KENNEDY - Glow And Fade (4:30)
Album: Glow And Fade (2017)
Label/Vertrieb: Golden Robot/Soulfood
www.kilbeykennedy.com

Ein ungemein fließendes Album, das stark an frühe Porcupine-Tree-Glanztaten erinnert. Wunderbar hypnotisch mit schwelgerischen Sounds, typische floydige Gitarre inklusive. Das Titelstück steht dafür exemplarisch, auf dem Album differenzieren darüber hinaus moderne elektronische Atmos wie auch akustische Momente.

TRINITY XPERIMENT - Anaesthesia Suite (edit) (7:35)
Album: Anaesthesia (2017)
Label/Vertrieb: Timelock/Afraid Of Sunlight/Cargo
www.trinityxperiment.de

Auf dem Zweitwerk „Anaesthesia“ demonstrieren TRINITY XPERIMENT ihr traumwandlerisch sicheres Zusammenspiel, denn die sieben Instrumentalstücke basieren allesamt auf Improvisationen. In der „Anaesthesia Suite“ heben Gitarrist Franz Holtmann und Bassist Gudze (H-Blockx) zu solistischen Höhenflügen ab.

SCHIZOFRANTIK - Satan And Death Separated By Sin (12:52)
Album: Ripping Heartaches (2017)
Label/Vertrieb: Gentle Art Of Music/Soulfood
www.schizofrantik.de

Ernsthafter sind sie geworden, die Avantgarde-Progger SCHIZOFRANTIK. Neben Songs mit beinahe philosophischen Texten gibt es auf „Ripping Heartaches“ auch einige Instrumentals, darunter das furios-fordernde „Satan And Death Separated By Sin“, bei dem das gleichnamige Gemälde des Malers Johann Heinrich Füssli als Inspiration diente.

FIVE THE HIEROPHANT - Seafarer (7:03)
Album: Over Phlegethon (2017)
Label/Vertrieb: Dark Essence/Soulfood
www.facebook.com/fivethehierophant

FIVE THE HIEROPHANT erschaffen auf ihrem Album-Erstling „Over The Phlegethon“ ritualistische Klanglandschaften zwischen Post Metal, Doom und atmosphärischem Düster-Rock. Stellvertretend für den Stil der drei Londoner steht „Seafarer“ mit seinen bleischweren Grooves und den in Höllenschlunde abtauchenden Saxophonsoli.

THE SPACELORDS - Metamorphosis (11:39)
Album: Water Planet (2017)
Label/Vertrieb: Tonzonen/H‘Art
www.thespacelords.com

THE SPACELORDS jammen und sie tun dies exzessiv. Doch das Wichtigste ist: sie tun es abwechslungsreich. Die drei Longtracks ihres neuen Albums entwickeln allesamt eine eigene Identität. Alte Synthesizerklänge, wild rockige Passagen, elegante Gitarrenlinien und noch mehr. Der Groove zu Beginn von „Metamorphosis“ ist famos.