NEAL MORSE liefert eine Rockoper über das Wirken Jesu

3. Juni 2019

Neal Morse

NEAL MORSE erntet die Früchte seines anhaltenden kreativen Höhenflugs und liefert eine Rockoper über das Wirken Jesu

Zehn Jahre dauerte es, bis „Jesus Christ The Exorcist“ das Licht der Welt erblickte. Kein Wunder, denn Mammutprojekte mit den Flying Colors, Transatlantic und der Neal Morse Band trieben den Musikbesessenen ebenso um wie Solotourneen.

eclipsed: Was war der Auslöser, mit der Arbeit an einem solchen Epos zu beginnen?

Neal Morse: [Der Musikmanager] Michael Caplan rief mich eines Tages an und schlug mir vor, dass ich eine Art neue Version von „Jesus Christ Superstar“ schreiben sollte. Offensichtlich hatten er und ein Freund sich die Originalversion aus den 70ern angehört. Wir unterhielten uns darüber, wie man so etwas wie eine Rockoper, die auf den Evangelien basiert, schreiben könnte. Mit dem ersten Entwurf begann ich 2008.

eclipsed: Wie ging es dann weiter?

Morse: Ich schrieb einige Monate daran und machte erste Demos, die ich dann Michael gab, der sie an den Mann bringen sollte. Er hörte sich um, aber so richtig biss niemand an. Also betete ich dafür und fühlte, dass ich auf Gott warten sollte, bis er die Tür dafür öffnen würde. Und so wartete ich. Etwas wirklich Interessantes passierte 2018, als Mike Portnoy so beschäftigt war, dass er nicht auf dem MorseFest spielen konnte. Ich überlegte, was ich dort ohne ihn spielen konnte. Ich dachte an das Jesus-Musical. Ich stellte fest, dass das Stück etwas umgeschrieben werden musste. Fast zeitgleich, etwa im Juni 2018, rief mich Michael an und verkündete: „Du wirst es nicht glauben, aber ich konnte einen Deal für das Musical bekommen.“ Das war cool, wie die Tür geradezu gewaltsam aufflog, nicht nur für die Bühne, sondern unabhängig davon auch für das Album.

eclipsed: Wusstest du von Anfang an, wie du die Rollen besetzt?

Morse: Nein, nicht, als ich 2008 den ersten Entwurf schrieb. Ich habe den Pilatus nur übernommen, weil ich überhaupt eine Rolle spielen sollte, und das war die einzige, die ich vernünftig singen konnte. Ich habe fast alle Stücke im Stil eines Broadwaymusicals geschrieben, deshalb ist alles recht hoch und somit außerhalb meines Stimmumfangs. Bei einigen Leuten, die ich bereits kannte, wusste ich direkt, dass sie für eine bestimmte Rolle geeignet sind. Nick D’Virgilio [der den Judas singt] und Ted Leonard [Jesus] zum Beispiel kenne ich seit langer Zeit. Andere wie Talon David stießen in letzter Minute dazu.

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