„Vamos!“, ruft Ray Alder. 22 Grad, ein lauer Abend in Madrid, ideal für eine Runde mit seinem Hund Sam – Telefoninterview hin oder her. „Sorry“, entschuldigt sich Alder. „Ich hoffe, das ist okay?!“ Ist es. Die Promotion für sein Soloalbum „What The Water Wants“ erledigt der 52-Jährige, den die Progmetal-Fans als Sänger von Fates Warning kennen, so nebenbei. Denn Zeit ist etwas, wovon der Wahl-Spanier momentan nicht viel zur Verfügung hat. Das Album fertigzustellen, hat länger gedauert als gedacht.
Die Promotiontermine fallen nun in eine Phase, in der Alder bereits wieder an neuen Songs für Fates Warning arbeitet. „Ich bin etwas unter Zeitdruck gekommen“, erzählt Alder. „Jetzt bin ich aber happy mit dem Ergebnis.“ Seit mehr als 30 Jahren ist Alder nun im Business. Aber erst seit er vor dreieinhalb Jahren nach Madrid übersiedelte, ist Musik sein Hauptberuf. Als sich Jim Matheos, Kopf von Fates Warning, seinem Projekt Arch/Matheos widmete, war endlich auch für Alder die Gelegenheit gekommen, ein Soloalbum anzugehen - die erste Scheibe unter seinem Namen.
„Ich hatte schon das ‚Engine‘-Projekt“, erzählt er. „Diesmal ist der Ansatz ein anderer: Damals war ich in meiner Heavy-Phase. Diesmal wollte ich eine andere Seite von mir zeigen. Ich mag vielerlei Musik, war immer auch ein großer Fan von melodischen Sachen. Und das ist, was du auf dem Soloalbum hören wirst. Dafür steht ein Song wie ‚Crown Of Thoughts‘, der eine Hommage an Gruppen wie die Little River Band ist.“