RPWL - Silberstreifen am deutschen Artrock-Himmel

RPWL - Silberstreifen am deutschen Artrock-Himmel

Vor gut zwanzig Jahren traten RPWL mit ihrem Debütwerk ins Rampenlicht. Ihr Album „God Has Failed“ belebte den Artrock nach floydigem Vorbild in deutschen Landen gänzlich neu. Nun feiern die Freisinger ihr Jubiläum mit einer Live-Aufnahme – in Corona-Zeiten nur fürs heimische Wohnzimmer. Sänger/Keyboarder Yogi Lang und Gitarrist Kalle Wallner berichten von der neuen Einspielung, blicken zurück auf die Entstehungszeit des Albums und erzählen zudem von der speziellen Beziehung zwischen RPWL und dem Aschaffenburger eclipsed-Wirkungskreis.

Im Millennium-Jahr 2000 versagte Gott – jedenfalls in den Augen von Mastermind Yogi Lang, der auf „God Has Failed“ den schmerzlichen Verlust seines Vaters beklagte und deshalb Fragen nach der göttlichen Gerechtigkeit stellte. Mit diesem Konzeptalbum wurde aus der bloßen Pink-Floyd-Coverband RPWL, benannt nach den Initialen ihrer Gründungsmitglieder Drummer Phil Paul „Pablo“ Risettio, Bassist Chris Postl, Karlheinz „Kalle“ Wallner und Jürgen „Yogi“ Lang. Seither hat sich viel getan. Nicht nur in der Bandbesetzung. RPWL haben sieben weitere Studioalben, darunter einige groß angelegte Konzeptwerke, weitere Archiv- oder Pink-Floyd-Hommage-Scheiben und viele zunehmend multimedial aufbereitete Live-Aufführungen samt zugehöriger Live-Dokumente vorgelegt.

Live-Konzept fürs heimische Wohnzimmer

Die anhaltende Pandemie hat RPWL nun einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht: Geplant war eine große mehrwöchige Tour zum zwanzigjährigen Jubiläum des Debütalbums, alles war vorbereitet, die Band bestens eingespielt, eine Absage dann aber unvermeidlich. Daher entschieden sich die Musiker für eine professionell aufgenommene und gefilmte Live-Studiosession des gesamten Albums fürs Heimkino. Wie hat man sich dabei gefühlt, durch das Virus derart hart ausgebremst zu werden? Yogi Lang beschreibt das Stimmungsbild so: „Das war ein harter Schlag, vor allem, weil die ‚Tales From Outer Space‘-Tour 2019 so überaus positiv verlief. Nicht nur, da sie gut besucht war, sondern weil es sich vor allem hinter den Kulissen so toll anfühlte und sich nun wirklich alle freuten, endlich wieder loszuziehen.“

So machte man denn relativ spontan aus der Not eine Tugend. „Wenn unser Publikum nicht zu uns kommen könnte, dann wollten wir auf diesem Weg wenigstens zu unserem Publikum nach Hause kommen“, erklärt Kalle Wallner den Ansatz der Live-Aufnahmen. „Aus diesem Grunde haben wir uns statt des engen heimischen Studios in der Luitpoldhalle Freising eingemietet, in der wir ja auch schon 2015 ‚A New Dawn‘ aufgenommen hatten. Diesmal standen wir allerdings nicht auf der Bühne, sondern mitten in der Halle im Kreis. Wir wollten nicht einfach ein ‚Wohnzimmer‘- oder Streaming-Konzert machen, sondern es sollten großartige Bilder und eine ebensolche Atmosphäre entstehen.“ 

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