RUNRIG - Who wants to live forever

17. Februar 2016

Runrig

Schotten verstehen zu feiern. Die Einladung der Plattenfirma Sony unterstreicht das. Eine Schar ausgewählter Journalisten, quer vom europäischen Kontinent und den Britischen Inseln, darf sich in Glasgow versammeln, um das jüngste und gleichzeitig letzte Studiowerk der schottischen Folkrockinstitution kennenzulernen. In der Linn Factory, Hersteller exklusiver Hi-Fi-Bausteine, gibt es eine Listeningsession des kompletten Albums, gefolgt von einer Whiskyprobe und launigen Interviews mit der Band.

15 Uhr: Bereits im Shuttle vom Hotel zum Firmensitz von Linn, dem 1973 gegründeten Hersteller von Stereoequipment für höchste audiophile Ansprüche, wird heftig darüber diskutiert, warum Runrig einen so dezidierten Abschluss unter ihre Karriere als recording artists setzen.

15:30 Uhr: Dort angekommen – landestypisch regnet es heftig –, bekommen die Pressevertreter eine kleine Führung durch die Produktion. Es folgt ein freundlicher Empfang mit kaltem Buffet.

16 Uhr: Vorführung des Videoclips zur Single „The Story“, der die nostalgischen Erinnerungen eines alten Mannes zeigt und damit für das große Gefühlskino von Runrig steht. Unwillkürlich denkt man an den Anfang der Gruppe, die 1973 als Studentenformation unter dem Namen The Run Rig Dance Band begann und in den Dörfern der Äußeren Hebriden zu Hochzeiten aufspielte. Festgehalten auch im neuen Song „The Place Where The Rivers Run“. Dem kompletten nagelneuen Runrig-Album „The Story“ lauschen dürfen die Anwesenden dann auf dem teuersten Equipment, das Linn zu bieten hat. Alle Facetten des fetten Bandsounds kommen so überwältigend zur Geltung: ihr typisch hymnischer Folkrock, Gänsehautballaden, potenzielle Pub-Gassenhauer und sphärische Feinheiten.

17 Uhr: Die Whiskyprobe mit vier hochprozentigen Schönheiten folgt. „Ardbeg Corryvreckan“, „Glengoyne Cask Strength“, „The Arran Malt Port Cask Finish“ und „Deanston – 12 Years Old“ machen die Runde. Alles edelste schottische Single Malts. Jeder findet seinen persönlichen Favoriten, ob voll und malzig, torfig und rauchig, weich mit sanftem Aroma oder frisch und blumig. Damit steigt auch die Stimmung im Raum. Mittlerweile ist die Band eingetroffen. Nur Sänger Bruce Guthro wollte nicht eigens von Kanada hierherkommen.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 178 (März 2016).