SUZI QUATRO - Die First Lady des Rock ist auf ihrem neuen Album ganz in ihrem Element

25. März 2021

Suzi Quatro

SUZI QUATRO - Die First Lady des Rock ist auf ihrem neuen Album ganz in ihrem Element

Suzi Quatro ist seit über fünf Jahrzehnten PR-Profi und nutzt ihr Können geschickt, indem sie den Nicht-Musikmedien schlagzeilenträchtige Häppchen hinwirft wie „Angus Young hat mir in den Hintern gekniffen“ oder „Ich hatte auch schon das Coronavirus“. Sie weiß, dass sich das in Überschriften gut macht und die Aufmerksamkeit auf das neue Album der inzwischen 70-jährigen Sängerin und Bassistin lenkt. Dabei spricht das aktuelle Werk „The Devil In Me“ für sich. Es ist rotzig, rockt zum Großteil mächtig, und gerade Quatro, die in den Sechzigern mit ihren Schwestern als The Pleasure Seekers und Cradle in Detroit ins Musikbusiness einstieg, verfügt immer noch über eine Monsterröhre, die den Songs Kraft und Identität verleiht. Mit anderen Worten: Man erkennt viel von der Künstlerin wieder, die ab 1973 mit Hits wie „Can The Can“, „48 Crash“ oder „Devil Gate Drive“ die europäischen Charts stürmte. 

eclipsed: Du meldest dich nun via Skype aus England. Das ist immer noch deine Wahlheimat, oder?

Suzi Quatro: England ist mein Wohnort seit 50 Jahren, selbst wenn ich oft bei meinem deutschen Mann in Hamburg bin. Andererseits würde ich mich nie als Engländerin bezeichnen. Ich bin und war immer US-Amerikanerin. Genauer gesagt: Detroit ist immer noch in meinem Herzen, da bin ich geboren, aufgewachsen, und der harte Sound der Stadt hat mich zu der Suzi Quatro gemacht, die ich heute immer noch bin.

eclipsed: Alice Cooper, der gerade sein Album über die Stadt („Detroit Stories“) in Detroit und mit Detroiter Musikern gemacht hat, erzählte mir letztens etwas Ähnliches. Wundert mich, dass er dich nicht gebeten hat, mitzuwirken, immerhin seid ihr fast ein Leben lang befreundet?

Quatro: Ich lebe nicht in den Staaten und klar, Alice und ich sind befreundet, aber es ist eher eine langlebige gegenseitige Wertschätzung und Musiker-Freundschaft, jedoch gehöre ich nicht zu seinem direkten Umfeld, und er gehört umgekehrt auch nicht zu meinem.

eclipsed: Gibt es einen Cooper-Song, der dich immer berührt hat oder bei dem du neidisch bist, dass er nicht von dir stammt?

Quatro: „Only Women Bleed“. Gerade in den Siebzigern brauchten Frauen eine Lobby, um sich zu emanzipieren. Und ein Typ, der den typisch amerikanischen Frauennamen Alice Cooper gewählt hat und dann über die Misshandlung von Frauen durch Männer singt – das war und ist außergewöhnlich. Und darüber hinaus musikalisch großartig als herzzerreißende Ballade in Szene gesetzt.

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