THE TANGENT senden mit einer Schachfigur eine gesellschaftspolitische Botschaft an ihre Fans

26. November 2018

The Tangent

THE TANGENT senden mit einer Schachfigur eine gesellschaftspolitische Botschaft an ihre Fans

The Tangent hatten ihre letzte Studioarbeit „The Slow Rust Of Forgotten Machinery“ ebenso wie die Vorgängerplatten jenseits von Zeit und Raum angesiedelt. Allerdings nur musikalisch. Wer sich die Texte von Mastermind Andy Tillison anhörte, dem wurde klar, dass die Formation in der Realität angekommen war und deutlich kritische Töne anschlug. Mit ihrer aktuellen Veröffentlichung „Proxy“ wollte das Supergroup-Projekt aber nicht wieder als Mahner auftreten. Eine Abgrenzung, die dem Quintett nicht wirklich gelungen ist. Zu sehr fühlt sich Tillison verschiedenen tagesaktuellen Themen verpflichtet, will unbedingt darüber schreiben. Zwar ruft der 59-Jährige seine Hörerschaft nicht mehr dazu auf, auf die Barrikaden zu gehen, um ein besseres Leben einzufordern. Aber er will nach wie vor, dass „wir alle zusammen diesen Planeten, auf dem wir leben, heil bekommen und positiv gestalten“.

eclipsed: Hast du dir vor 15 Jahren, als du The Tangent ins Leben gerufen hast, vorstellen können, dass dieses Projekt 2018 sein elftes Album veröffentlicht?

Andy Tillison: Überhaupt nicht! Ich bin aber froh, dass es dieses Ding noch gibt. Denn es entwickelt sich ständig weiter. The Tangent leben davon, dass immer wieder neue Mitstreiter dazukommen. Wobei ich mit keinem der Musiker, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen verabschiedet haben, je im Streit auseinandergegangen bin. Es ist ja so: Letztlich stehe ich hinter dieser Geschichte. Aber ich bin ein neugieriger Typ. Im stillen Kämmerlein baldowere ich Ideen für neue Lieder aus. Dann schicke ich diese an meine Helfer. Und ab diesem Zeitpunkt entwickeln die Songs eine eigene Dynamik. Plötzlich entstehen fast neue Kompositionen. Dafür bin ich den Helfern extrem dankbar.

eclipsed: Das letzte Album war sehr politisch. Warum fehlt dieses Konzept bei „Proxy“?

Tillison: Prinzipiell liebe ich solche Konzepte. Doch dieses Mal habe ich Texte geschrieben, die inhaltlich nicht zusammenpassen. Dafür gibt es, so hoffe ich, musikalisch eine Verbindung zwischen den Songs. So ist es auf gewisse Weise dann doch ein Konzeptwerk geworden. Alles basiert stark auf dem Geist der Improvisation.

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