Knapp zwei Jahre hat Thomas Thielen an seinem neuen Album „Pareidoliving“ gefeilt. Allerdings waren die Aufnahmen zunächst einem Zufall geschuldet: „Ich hatte gar nicht vor, ein Album aufzunehmen, sondern wollte nur ein paar Geräte ausprobieren“, erklärt er. „Dabei habe ich jedoch Sachen entwickelt, die sich sehr gut anhörten, und irgendwann gemerkt, dass ich wohl doch an neuen Songs arbeite.“ In den folgenden Monaten beschäftigte er sich dann sehr intensiv mit den Stücken, zumal er für sein neues Werk erstmals alles selbst in die Hand nahm. „Dieses Mal habe ich auch das Mastering selbst gemacht. Ich wollte es zwar extern mastern lassen und habe tatsächlich auch richtig gute und bekannte Leute angeschrieben. Am Ende war allerdings der Sound nicht der, den ich mir nach dem Mix vorgestellt hatte. Vielleicht steckt da etwas Größenwahn drin, aber das Ergebnis macht mich nun sehr zufrieden.“
Auch thematisch geht t wieder in die Vollen: Das Album steht in der Tradition seiner letzten drei Werke, auf denen er nach eigener Aussage immer wieder um bestimmte Themen kreiste, diese aber mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung verhandelte. Was bedeutet also der t-typische, auf den ersten Blick undurchdringliche Titel „Pareidoliving“? Bei Pareidolie handelt es sich um eine Wahrnehmungsstörung – genauer: den Hang zu Sinnestäuschungen –, bei der ein tatsächlich vorhandenes Objekt mit einem nicht vorhandenen ergänzt wird. Am bekanntesten ist das Phänomen, dass man Gesichter in Steinen oder anderen Objekten zu erkennen glaubt. „So weit, so gut“, erklärt t, „ungesund wird es, wenn man diese Imagination zum Mittelpunkt seines Lebens macht, daher ‚Pareidoliving‘ ...“