THE VINTAGE CARAVAN trotzen allen Widrigkeiten

25. März 2021

The Vintage Caravan

THE VINTAGE CARAVAN trotzen allen Widrigkeiten

Schweiß gehört bei The Vintage Caravan offenbar einfach mit dazu: Ihren Ruf als hervorragende Liveband verdanken sie unter anderem sehr bewegungsintensiven Konzerten, Bassist Alexander Örn Númason ist semi-professioneller Trailrunner, die Studiosessions zum fünften Album „Monuments“ entpuppten sich als Ausdauersport. Und ausdauernd plaudern können die Isländer ebenfalls.

eclipsed: Ihr habt während der Krise euren eigenen Podcast gestartet. Wie kam es dazu?

Alexander Örn Númason: Wir alle sind Podcast-Fans, und einige Leute meinten, es mache Spaß, uns beim endlosen Plappern zuzuhören. Außerdem war uns immer wichtig, eine offene Beziehung zu unseren Fans zu unterhalten – was während der Pandemie natürlich schwierig ist. So können sie nun stärker an unserem Leben teilhaben und wir an ihrem.

eclipsed: In einer Folge sprecht ihr über die problematische Romantisierung von Rockstartum, da hinter „Sex, Drugs & Rock’n’Roll”-Klischees häufig psychische Probleme stecken. Das wird beim Schwelgen in verrückten Storys oft vergessen ...

Númason: Ja, das stimmt. Weißt du, wir touren viel, und ich war schon Teil solcher Storys. Man erlebt einiges und hat Spaß. Aber das öffnet dir auch die Augen. Wenn ich heute jemanden auf Tour treffe, weiß ich, dass das nur ein ganz normaler Mensch ist, der ganz normale Sachen in seinem Leben macht. Die Mystik verfliegt. Hinter all den Geschichten stehen oft einfach Erwachsene, die auf ungute Weise mit ihren Gefühlen umgehen, statt wirklich cool zu sein.

eclipsed: Ihr seid zuallererst eine Liveband. Wie habt ihr die Pandemie erlebt?

Númason: Zunächst war es schon hart. Wir hatten gerade die Albumaufnahmen abgeschlossen, als es richtig losging. Sommerfestivals und eine Tour im Herbst waren bereits geplant und konnten dann natürlich nicht stattfinden. Seltsam, denn einen Großteil der vorangegangenen sechs Jahre waren wir auf Tour. Allerdings ergab sich so die Gelegenheit, Dinge zu reflektieren und Neues auszuprobieren. Wenn du in einer engagierten Rockband spielst, fehlt sonst immer die Zeit dafür – das gilt auch fürs Privatleben. Als Liveband war es erst mal ein Schock, im Endeffekt aber Glück im Unglück. Wir sind eben auch eine Studioband. Ich halte „Monuments“ für unsere beste Studioarbeit. Als Komponisten und Arrangeure haben wir viel dazugelernt.

 

Lest mehr im aktuellen Heft ...