THE WALL - Pink Floyds bekanntestes Album wird 40 Jahre alt - doch niemand feiert

2. Dezember 2019

Pink Floyd

THE WALL - Pink Floyds bekanntestes Album wird 40 Jahre alt – doch niemand feiert

Ende November 1979 erschien „The Wall“, das elfte Studioalbum von Pink Floyd. Es ist das bekannteste Album der britischen Artrocker. Es ist das erfolgsreichste Doppelalbum der Rockmusik-Historie. Es gehört neben „The Dark Side Of The Moon“, „Wish You Were Here” und „Animals” zu den vier großen Alben, auf denen der Superstar-Status der Band gründet. „The Wall“ ist aber mehr als nur ein Artrock-Album. Es ist stilistisch eine Singularität. Es gibt kaum Vergleichbares. Es ist auch der Seelen-Striptease des Roger Waters. Es ist zeitlos und hat über die Jahrzehnte seine Bedeutung erweitert. Startete es noch als individual-psychologische Analyse und Katharsis, so ist es heute eine global-politische und soziologische Studie. Nun also 40 Jahre „The Wall“ – und Pink Floyd bzw. Roger Waters machen das, was sie meistens bei solchen Anlässen machen: nichts.

Niemand hatte die Absicht, eine Mauer zu errichten. Ende der siebziger Jahre hatte Roger Waters vermutlich tatsächlich nicht die Absicht, eine Mauer zu errichten. Doch er tat es. Weil er musste. Um sich selbst zu heilen. Weil er sie spürte, diese Mauer, diese Abschottung, diese Trennlinie, diese Entfremdung zwischen sich und dem Publikum, zwischen sich und seinen Mitmenschen. Als Künstler, der er nun mal war, ist und sein wird, machte er daraus ein Kunstwerk: „The Wall", das elfte Studioalbum von Pink Floyd.

Im September 1977, unmittelbar im Anschluss an die „In The Flesh“-Tour durch Nordamerika, die mit dem berüchtigten Konzert im Olympiastadion von Montreal am 6. Juli 1977 endete, begann Waters damit, an „The Wall“ zu arbeiten. 2018 erinnerte er sich: „Irgendein Schwachkopf wollte auf die Bühne klettern. Worauf ich ihm ins Gesicht gespuckt habe. Später hatte ich schreckliche Gewissensbisse. Ich dachte: Was passiert mit mir? So eine Reaktion ist fürchterlich. Bis mir einfiel: Ich weiß, wie ich damit umgehe – wir produzieren eine große Show, bei der wir eine verdammte Mauer auf der Bühne errichten. Eben um meine Gefühle von Entfremdung, Schande, Qual etc. zu zeigen.“

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