Zwei Bässe sind besser als einer - TRIGGERFINGER wissen warum

24. August 2017

Triggerfinger

Afrikanische Kultmasken plus belgische Anzugtypen sind nicht gerade das, was man unter einer „natürlichen Symbiose“ versteht. Aber wieso nach natürlicher Symbiose streben, wenn man seine eigene kreieren kann?! Und so ist auf dem Cover des neuen Triggerfinger-Albums eine von afrikanischen Masken inspirierte Kopfskulptur zu sehen: „Colossus“. Künstler Victor Robyn formte sie aus Lehm, fotografierte sie, dann kam Photoshop ins Spiel.

Eine auffällige Analogie zum Entstehungsprozess des zugehörigen Albums. Denn das Wesen – sozusagen die rohe Lehmpuppe – formten Triggerfinger bereits während ausgiebiger Demosessions im Homestudio. Doch der Charakter bildete sich erst im rund 9000 Kilometer entfernten Santa Monica: „Oft war es so, dass wir vom Sound abhängig gemacht haben, wie wir ein Stück einspielen“, berichtet Frontanzug Ruben Block. „David [Boucher], der Toningenieur, hat das Album maßgeblich beeinflusst. Wir hatten zwar Ideen für den Sound, doch er suchte ständig nach neuen, interessanten Aufnahmemöglichkeiten. Sobald wir uns für eine entschieden hatten, gab es kein Zurück mehr. Eine Sache triggerte dann die jeweils nächste. So bekommst du einen Song mit Gesicht.“

Zu den Lieblingsspielzeugen des Ingenieurs zählt eine alte Tonbandmaschine der US-Firma Wollensak, der die Band gar zu einem Song inspiriert hat: dem Instrumental „Wollensak Walk“. „David benutzte es wegen seines verzerrten Klangs für Handclapaufnahmen“, verrät Schlagzeuger Mario Goossens, in dessen Nähe das Gerät meist geparkt war. „Es taucht an verschiedenen Stellen des Albums auf“, fügt Block hinzu. „Speziell bei ‚Wollensak Walk‘ kam mein Pfeifen darüber.“

Wo David Boucher dieser Tage seinen Mikrospielereien frönt, ist in der Regel einer nicht weit: Produzentenlegende und Ex-Gatte von Suzanne Vega, Mitchell Froom. Seit Jahren bilden die beiden ein Gespann, und Triggerfinger entschieden sich ganz bewusst für ihn...

Lest mehr im eclipsed Nr. 193 (09-2017).